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"Wir nehmen die Bibel halt wörtlich"
(29-10-2020, 21:43)Davut schrieb: @Praytes: Der historische Jesus landete im Reisswolf, im Kaminfeuer  oder in Vergessenheit. Der kerygmatische dagegen hatte viele Hebammen.

MfG
Das mag der Wunschgedanke von vielen sein, die sich damit bzw. durch eine solche Aussage konkret von der Kirche und u.U. auch ganz allgemein vom Glauben an Gott distanzieren möchten.
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(29-10-2020, 22:38)Ulan schrieb: Ich spreche davon, wie Glaeubige diesen Begriff im Normalfall verwenden. Es ist ein Selbstbetaetigungsritual, also ein Glaubensakt.
Meintest du Selbstbestätigungsritual? Wie auch immer: Da die Formulierung "objektives Wissen" von Menschen verwendet wird, die ihrer Natur gemäß subjektiv empfindsame Wesen sind, sind alle, die zu dieser Formulierung greifen, in diesem Sinne als Gläubige zu betrachten. Meiner Meinung nach kann demnach "objektives Wissen" nicht von Menschen vermittelt werden. Wir haben es stets mit subjektiven Ansichten und Schlussfolgerungen zu tun. Mir hilft das dabei, offen für andere Ansichten zu sein, ohne die eigene Meinung überbewerten zu müssen.


(29-10-2020, 22:38)Ulan schrieb: Ja sicher. Die Annahme einer in der Zukunft liegenden sicheren Existenz einer Antwort auf die Frage, setzt ja voraus, dass man daran glaubt, dass die Prophezeiungen wahr sind (eine Existenz nach dem Tode, die einem Antwort auf alle Fragen liefert). Eine etwas nuechternere Betrachtungsweise wuerde davon ausgehen, dass es auf sehr viele Fragen nie irgendwelche Antworten geben wird.
Das erscheint mir sogar etwas "ernüchternd" und schwermütig formuliert. Mit der Wahrheit der Prophezeiungen verbinde ich allerdings auch keineswegs eine Existenz nach dem Tode, die einem Antwort auf alle Fragen liefert. Im Gegenteil - weswegen ich eher sage: Es wird Antworten auf alle Fragen geben, aber niemals ein Ende aller Fragen.
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(30-10-2020, 16:56)Praytes schrieb: Das mag der Wunschgedanke von vielen sein, die sich damit bzw. durch eine solche Aussage konkret von der Kirche und u.U. auch ganz allgemein vom Glauben an Gott distanzieren möchten.

So einfach kannst du es Dir nicht machen:  Kirchenflucht ist nicht Gottesflucht.

"Nearer, My God, to Thee" läßt sich auch außerhalb der Kirchenwände wunderbar singen. In den 6 Strophen kommt das Wort "Kirche" übrigens auch an keiner Stelle vor. 

Sie ist ein auslaufendes Modell, nicht in Afrika, Südamerika - aber hier im aufgeklärten Europa. Den Trend beobachte ich auch auf diesem Forum.

MfG
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(30-10-2020, 17:22)Davut schrieb: So einfach kannst du es Dir nicht machen:  Kirchenflucht ist nicht Gottesflucht.
Ich mache es mir auf keinen Fall "so einfach". Nicht umsonst schrieb ich "unter Umständen" (u.U.), was dann der Fall wäre, wenn man außerhalb der Kirche keinen Bezug zu Gott mehr erkennt. Solche Menschen gibt es, wie es selbstverständlich auch Menschen gibt, die ihre Kirchenflucht nutzen, um in Sachen Glauben an Gott einen Neustart zu wagen.

(30-10-2020, 17:22)Davut schrieb: Sie ist ein auslaufendes Modell, nicht in Afrika, Südamerika - aber hier im aufgeklärten Europa. Den Trend beobachte ich auch auf diesem Forum.
Das sehe ich auch so. Wobei es eine Frage der Zeit sein dürfte, bis Afrika und Südamerika nachziehen. Sei es, weil die Kirchen auch dort ihre Bedeutung in der Gesellschaft verlieren oder durch "radikalisierte" Extreme religiöser Glaubensansichten ("christlich" oder islamistisch geprägt) - teils auch mit Gewalt - abgelöst werden.
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(30-10-2020, 17:16)Praytes schrieb: Meintest du Selbstbestätigungsritual?

Ja, war ein Tippfehler.

(30-10-2020, 17:16)Praytes schrieb: Wie auch immer: Da die Formulierung "objektives Wissen" von Menschen verwendet wird, die ihrer Natur gemäß subjektiv empfindsame Wesen sind, sind alle, die zu dieser Formulierung greifen, in diesem Sinne als Gläubige zu betrachten. Meiner Meinung nach kann demnach "objektives Wissen" nicht von Menschen vermittelt werden. Wir haben es stets mit subjektiven Ansichten und Schlussfolgerungen zu tun. Mir hilft das dabei, offen für andere Ansichten zu sein, ohne die eigene Meinung überbewerten zu müssen.

Nun, auch evidenzbasiertes Wissen ist sicherlich immer vorlaeufig. Ich halte es trotzdem einem Wissen fuer ueberlegen, das nur aus Gruenden der Versicherung seiner selbst, man sei auf dem richtigen Weg, affirmativ postuliert wird.
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(30-10-2020, 18:18)Ulan schrieb: Nun, auch evidenzbasiertes Wissen ist sicherlich immer vorlaeufig. Ich halte es trotzdem einem Wissen fuer ueberlegen, das nur aus Gruenden der Versicherung seiner selbst, man sei auf dem richtigen Weg, affirmativ postuliert wird.
Einem solchen "Wissen" überlegen zu sein, wird für evidenzbasiertes Wissen keine große Herausforderung sein. Und auch evidenzbasiertes Wissen kann zur Versicherung seiner selbst, man sei auf dem richtigen Weg, affirmativ postuliert werden.
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(31-10-2020, 11:28)Praytes schrieb:
(30-10-2020, 18:18)Ulan schrieb: Nun, auch evidenzbasiertes Wissen ist sicherlich immer vorlaeufig. Ich halte es trotzdem einem Wissen fuer ueberlegen, das nur aus Gruenden der Versicherung seiner selbst, man sei auf dem richtigen Weg, affirmativ postuliert wird.
Einem solchen "Wissen" überlegen zu sein, wird für evidenzbasiertes Wissen keine große Herausforderung sein. Und auch evidenzbasiertes Wissen kann zur Versicherung seiner selbst, man sei auf dem richtigen Weg, affirmativ postuliert werden.

Jetzt weiß ich auch, warum es hier so wenig Mitmacher gibt.

Es ist richtig, dass man heute für manche Gebrauchsanweisung technischer Geräte mindestens einen Bachelor-Abschluß in Maschinenbau haben muss. 

Aber daß man einen M.A. in Philosophie (für ein simples Religionsforum) haben sollte, das wußte ich bis eben nicht. 

MfG
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(31-10-2020, 11:41)Davut schrieb: Jetzt weiß ich auch, warum es hier so wenig Mitmacher gibt.

Es ist richtig, dass man heute für manche Gebrauchsanweisung technischer Geräte mindestens einen Bachelor-Abschluß in Maschinenbau haben muss. 

Aber daß man einen M.A. in Philosophie (für ein simples Religionsforum) haben sollte, das wußte ich bis eben nicht. 

MfG
Worauf genau beziehst du dich mit deinem Einwand? Doch nicht etwa auf die Fremdwörter?
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Ich haette jetzt auf die erkenntnistheoretischen Ueberlegungen getippt.
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(31-10-2020, 11:56)Praytes schrieb: Worauf genau beziehst du dich mit deinem Einwand? Doch nicht etwa auf die Fremdwörter?

Ich gestehe meinen unverbesserlichen Hang zu praktischer Orientierung. Schnell verirrt man sich in die Diskussionssphären wissenschaftlicher Rhetorik. Das gilt aber nicht nur für diese beiden Beiträge. 

@Ulan: Ich dachte an Aristoteles.

Es war schon öfter so, dass ein einfaches Thema mehr und mehr "abhob". Die Versuchung ist für uns (wenige) latent vorhanden. Man schaukelt sich ruckzuck gegenseitig  hoch.

MfG
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