24-06-2015, 14:30
(24-06-2015, 13:35)Erich schrieb: Aber das Buch "Mormon" nötigt mir dann doch ein gewisses Erstaunen ab, zum einen weil es in einer der unseren relativ nahen Zeit geschrieben wurde, in der die Aufklärung bereits zu wirken begann, zum anderen weil es u.a. die Geschichte Amerikas extrem verzerrt darstellt. Die Besiedlung Amerikas durch Hebräer widerspricht jeder halbwegs realen Sicht und wissenschaftlichen Erkenntnisss. Die Folgerung, dass die Azteken in Quetzalcoatl Jesus, der ihren Vorfahren erschienen sein soll, verehrten, erscheint mir als Ausfluss blühender Phantasie. Die heute noch sichtbare Strafe Gottes für die die frommen Lamaniten auslöschenden Nephiten, die dunkle Hautfarbe, passt zwar mit seinen rassistischen Vorstellungen (nicht nur in den US) in das Bild der Zeit des frühen 18. Jh, erscheint mir aber ebenso unglaubhaft, wie die Story über die Entstehung des trojanischen Krieges, der nach der Ilias als durch Paris Richterspruch über die Schönheit der 3 ihm erschienen olympischen Göttinnen ausgelöst wurde.Das Buch Mormon umfasst den Zeitraum von etwa 600 v. Chr. und 421 n. Chr. Es ist keine Neuschöpfung sondern eine Übersetzung. Es wurde in diesem Zeitraum von mehreren Personen niedergeschrieben. Wer es liest, wird schnell bemerken, dass es mehrere Schreibstile aufweist. Es ist also nicht das Werk eines einzelnen Menschen. Ob die Besiedlung Amerikas wissenschaftlicher Erkenntnis entspricht, ist dabei nicht wesentlich. Gelegentlich hinkt die Wissenschaft sowieso hinterher. Die Kulturen im Buch Mormon waren keine aztekischen oder Mayakulturen. Sie mögen Nachkommen gewesen sein oder haben möglicherweise gar nichts mit dem Buch Mormon zu tun.
Es gab viele Einwanderungswellen und sicherlich gab es viele Kulturen auf dem amerikanischen Kontinent. Einige von ihnen sind verschwunden. Hatten wir ja auch auf anderen Kontinenten. Die Völker, von denen das Buch Mormon berichtet, sind nur einige wenige unter ihnen. Sowohl Nephiten als auch Lamaniten erlebten im Buch Mormon Blütezeiten und gelegentlich waren die Nephiten die Bösen. Rassistisch ist das Buch Mormon jedenfalls nicht, zumal die lamanitischen Völker überlebten.
Der Friede fängt in dir an