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(15-10-2015, 15:00)indymaya schrieb: "Später hinzugefügt" sagt nicht aus, dass die Quelle nicht von Augenzeugen stammt..
Sinn sehe ich darin, dass Jesus sagte: "Richtet nicht"
Wer hat das aus seinem gedankengut hervorgekramt?
Wurden diese Worte auch nicht erst "Später hinzugefügt"?
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(10-07-2015, 00:21)Rob schrieb: Einige Gelehrte nehmen an, dass der Text eher dem Stil von "Lukas" gleicht oder zu einen der Quellen gehörte, die "Lukas" zusätzlich nutzte, bevor es den Sprung ins Johannesevangelium schaffte. Fast alle sind sich jedoch einig, dass "Johannes" nicht der ursprüngliche Autor sein kann und die Geschichte eher den Textfluss stört. Und es ist diese Frage, welche (für Christen) im Vordergrund stehen sollte: Was hat "Johannes" tatsächlich geschrieben? Dank des reichlichen Quellenmaterials können wir diese Geschichte jedenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen.
Ja, das finde ich auch interessant. Aufbau, Stil und einige Elemente der Geschichte sind recht un-johannäisch und eher synoptisch. Zum Beispiel kommen die in der Geschichte erwähnten Schriftgelehrten (8,3) und Ältesten (8,9) im übrigen Johannesevangelium nicht vor, dafür sehr häufig bei den Synoptikern. Auch das Wort für "verdammen, verurteilen" (8,10-11) findet sich bei Johannes sonst nicht, dafür mehrere Male bei den Synoptikern (vor allem Matthäus). Insgesamt scheint der "Dichter" viel mehr von den Synoptikern geprägt und eher nicht von Johannes.
Ich denke, dass diese sehr schöne Geschichte eher ins "falsche" Evangelium reingeschmuggelt wurde
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Meiner bescheidenen Meinung nach:
Jesus hätte die ursprüngliche Gesetzgebung missachtet, wenn er die Frau gesteinigt oder zugelassen hätte, dass sie gesteinigt wird. Die Regelungen im Alten Testament sahen eindeutig vor, Ehebrecher und Ehebrecherin gleichsam zu bestrafen. Der Ehebrecher fehlt in diesem Geschehnis, eine gerechte Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen wäre nicht möglich. Damit ist fragwürdig, ob die Bedingungen erfüllt sind, denn hätten die Schriftgelehrten die Frau auf frischer Tat ertappt, hätten sie auch den Ehebrecher zu Jesus gebracht. Im weiteren Verlauf des später eingefügten Verses wird klar gesagt, dass die Schriftgelehrten Jesus prüfen wollten. Hierfür wurde die Frau gebracht, nicht weil sie gesündigt hätte.
Halten wir mal fest, dass nur noch in islamischen Ländern Ehebruch mit dem Tod bestraft wird wobei meistens Frauen die Opfer sind und die Männer bei den Werfen.
Aber selbst wenn Beide gesteinigt werden kann doch schon ein Kind erkennen, dass diese "Strafe" unverhältnismäßig ist.
Auch darf doch die Strafe für Ehebruch nicht das "Du sollst nicht töten" ungültig machen.
Ob später hinzugefügt oder nicht, ist auch diese Geschichte mit dieser Frau eine, um darauf hinzuweisen, dass die Gesetze Gottes, von den Menschen, bis zur "Unmenschlichkeit" verändert wurden.