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Subventioniert der Staat Kirchen?
#34
(12-09-2015, 13:42)indymaya schrieb:
(12-09-2015, 12:14)Ulan schrieb: Ein besseres Beispiel waere also, wenn wir heute Entschaedigung an die Hohenzollern zahlen wuerden, weil sie nicht mehr Kaiser spielen duerfen.
Der deutsche Adel lebt heute noch von oder auf seinen Besitztümern. Darum geht es, nicht um Titel. Wenn etwas rechtens erworben wird, egal ob Schenkung, Erbe oder Kaufvertrag ist es Eigentum. Da kann man nicht von irgendwo her brüllen: " Gib es jetzt mir, du hast es lange genug gehabt!"
Also immer auf dem Teppich des geltenden Rechts bleiben. Wenn du was ändern willst werde Papst oder Politiker.

Ich bin Buerger, und damit der Souveraen (nun, einer unter vielen Icon_wink); laut Grundgesetz wenigstens. Zeiten haben sich geaendert in diesen 200 Jahren. Recht wird gemacht und geaendert. Eine Grundgesetzaenderung z.B. wuerde das Problem auch ohne Einverstaendnis der Gegenseite loesen. Wobei von kirchlicher Seite aber durchaus auch angemerkt wird, dass diese Entschaedigungen nicht mehr zeitgemaess sind. Ausserdem, wer bruellt hier "gib mir her"? Es ist doch schon enteignet; seit ueber 200 Jahren.

Es ist richtig, dass der deutsche Adel immer noch viel Land besitzt. Allerdings war das Zeitalter des Absolutismus vorbei, als der Adel abserviert wurde. Zu dieser Zeit, also nach dem Ersten Weltkrieg, wurde durchaus schon zwischen dem direkten Besitz des Adels und Besitz des Staates unterschieden. Sie waren keine rein absolutistischen Herrscher mehr, und selbst in Preussen hatte das Parlament Budget-Rechte.

Das war anders zu Zeiten, als die Saekularisation durchgefuehrt wurde. Die Bischoefe und Aebte waren absolutistische Herrscher, die ihr Land als ihr eigenes behandelten, nominell im Besitz der Kirche. Ich habe schon Beispiele genannt: ein Klosterwald der heute Staatsforst ist, ist immer noch Staatsbesitz, da auch das Kloster ein Staat war. Es hat sich also im Prinzip nichts geaendert. Es gibt keinen Grund, die Kirche dafuer zu entschaedigen.

Dieser Anspruch, genau wie der Einzug der Kirchensteuer durch den Staat, zeigt viel mehr, dass sich die RKK und die EKD immer noch als Anhaengsel und Teil der Obrigkeit sehen. Die orthodoxen Kirchen lehnen das ja nicht ab, weil die Erhebung eigener Beitrage einfacher waere; sie wollen nur keine Staatsbehoerde sein.


Edit: Oder, um es auf den Punkt zu bringen: Sich auf den legalistischen Standpunkt zu stellen, dass dies halt geltendes Recht sei, greift ein wenig zu kurz, weil dieses Recht auf toenernen Fuessen steht und die damalige legale Position der beiden Seiten nicht richtig beruecksichtigt.


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