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Gleichnisse Jesu : Methode um Zuhörer zu überzeugen ?!
#16
(11-05-2016, 13:30)Kreutzberg     Beitrag # 1 schrieb: Sehr geehrte Forenfreunde,
und Forenfachleute,

... Jesus hat nach meinem Eindruck seine Kernlehrsätze nicht selten in Gleichnissen zum Ausdruck gebracht. Das hat mir insofern immer gefallen, weil der Mensch seit jeher ein praktisches Beispiel benötigt um die Botschaft auch wirklich zu verinnerlichen.

Weshalb die Gleichnisse relativ ausführlich waren und ob die jüdischen Zuhörer auch alles verstanden haben wissen mir leider nicht.
Für mich wissenswert: war das die Methode die einfachen Juden zu erreichen, die meist nicht gebildet und belesen waren ?
( . . . )

Die einfachen Leute sind nicht so wichtig.
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#17
Jesus war ja kein Betrüger, der sich an den Pöbel heranmacht um mit billigen Slogans sein Kreuzl am Stimmzettl zu ergaunern.

Man nehme das letzte Buch des Neuen Testaments, die Apokalypse
Das ist keine leichtverdauliche Kost für irgendwelche Idioten und Schafhirten, da beissen sich die Gelehrten die Zähne aus !

Oder die Schriftrolle Daniel mit seiner "Statue"  mit der hochkomplizierten Materialsymbolik

Allerdings ist zu sagen, daß der typische antike Jude "Werksstudent" war.
Ein hochgelehrter Thora-Student (männlich) einer Juden-Hochschule, der sich den kargen Lebensunterhalt mit irgendeinem Handwerk verdiente: Zimmermann, Tischler, Schafhirte, Maurer, Fischer, Bäcker, Sandalenbastler, und was weiß ich.

So ein Schafhirte war eben kein Idiot, da eben nicht hauptberuflich Schafhirte, sondern hauptberuflich STUDENT
So wie heute in Köln, Du steigst in ein Taxi und redest den Taxifahrer als vermeintlichen Proleten im scheußlichen Gauner-Dialekt an, aber bald stellst Du fest, daß der "Taxifahrer" ein Herr Doktor ist . . .

Solche Leute definieren sich nicht über ihren ungeliebten blödsinnigen Broterwerb.

Das Handwerk seinerseits war in Syrien vor 2000 Jahren nicht reglementiert, da wurden keine Zutrittserschwernisse zur Konkurrenzabwehr errichtet. Wer gesunde Hände hatte, lernte das Handwerk innerhalb weniger Monate, als Hilfsarbeiter beginnend. Da wurden nicht Durchfallgegenstände errichtet, unnötige Fächer die nur dazu dienen, die etablierten Handwerker vor neuer Konkurrenz durch die in Wahrheit ungeliebte Jugend zu schützen . . .

Beachte: die Israeliten waren vor 2000 Jahren schon ein Schriftvolk; zu dieser Zeit waren die Kelten noch Analphabeten, und selbst Kaiser Karl der Große war kein Freund des Lesens.

Fazit:
Zur Zeit Jesu waren israelitische Schafhirten in Wahrheit maskierte Werkstudenten,
Im Jahre 1600 waren bretonische Schafhirten Vollidioten, die nur fraßen, soffen, rauften, Kinder "bastelten"

Noch was:
Im Jahre 1600 machte sich ein gelehrter Rebbe von Moskau auf den Marsch nach Paris.
Um Räuberbanden zu täuschen, reiste er als Vagabund, als Flickschuster
War alles durchdacht
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#18
(13-05-2016, 20:07)Sinai schrieb: Allerdings ist zu sagen, daß der typische antike Jude "Werksstudent" war.
Ein hochgelehrter Thora-Student (männlich) einer Juden-Hochschule, der sich den kargen Lebensunterhalt mit irgendeinem Handwerk verdiente: Zimmermann, Tischler, Schafhirte, Maurer, Fischer, Bäcker, Sandalenbastler, und was weiß ich.

So ein Schafhirte war eben kein Idiot, da eben nicht hauptberuflich Schafhirte, sondern hauptberuflich STUDENT

Wohl kaum.

Apg 4:

13 Als sie den Freimut des Petrus und des Johannes sahen und merkten, dass es ungelehrte und einfache Leute waren, wunderten sie sich. Sie erkannten sie als Jünger Jesu,

13 Θεωροῦντες δὲ τὴν τοῦ Πέτρου παρρησίαν καὶ Ἰωάννου*, καὶ καταλαβόμενοι ὅτι ἄνθρωποι ἀγράμματοί εἰσιν καὶ ἰδιῶται, ἐθαύμαζον, ἐπεγίνωσκόν τε αὐτοὺς ὅτι σὺν τῷ Ἰησοῦ ἦσαν,

Die griechischen Worte, mit denen die Apostel hier bezeichnet werden, sind "agrammatos" (woertlich: ohne Buchstaben, also des Lesens und Schreibens nicht maechtig) und "idiotes" (Amateur, ohne Ausbildung).

Also ja, sie waren "idiotes".*


*Die Bemerkung habe ich jetzt nur herausgestellt, weil Du das aehnliche, deutsche Wort verwendet hast. Im Griechischen ist "agrammatos" eher dazu geeignet, den Punkt, dass wir hier Analphabeten vor uns haben, herauszustreichen. "Idiotes" ist im Vergleich harmlos.
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#19
2 sinnfreie Ein-Satz-Beiträge von Sinai entfernt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#20
Die Frage ob Gleichnisse eine klare vatikanische Interpretation erfahren haben bleibt mir jedoch noch unklar.
Da ich zu bestimmten Evangelen Gleichnisse unterschiedliche Deutungen erlebt habe, dürfte es hierzu keine
klare Vorgabe geben.

Das Gleichnis zu den TALENTEN haben nach meinen Erfahrungen nicht wenige Katholiken so verstanden, dass Rechtschaffen-
heit und Fleiß ein eigenständiger Wert darstellt, Faulheit dagegen ein Frevel ist.
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#21
(14-05-2016, 11:26)Kreutzberg schrieb: Die Frage ob Gleichnisse eine klare vatikanische Interpretation erfahren haben bleibt mir jedoch noch unklar.
Da ich zu bestimmten Evangelen Gleichnisse unterschiedliche Deutungen erlebt habe, dürfte es hierzu keine
klare Vorgabe geben.

Richtig! Wie Gleichnisse zu verstehen sind bzw. verstanden werden müssen, dazu  gibt es in dogmatischen Dokumenten weder Hinweise noch Verweise.

Kommt der Begriff "Gleichnis" in dogmatischen Dokumenten vor, dient er allgemeinen Erläuterungen.

Hier ein Beispiel.

Anfrage an die päpstliche Bibelkommission samt Auskunft derselben (vom 26.6.1905, HD 3373):

Frage: Kann als Prinzip einer rechten Exegese die Auffassung zugelassen werden, die behauptet, die Bücher der heiligen Schrift, die als historisch gelten, erzählten zuweilen entweder insgesamt oder teilweise keine Geschichte im eigentlichen Sinn, die objektiv wahr ist, sondern böten nur den Anschein von Geschichte, um etwas zu verdeutlichen, was der im eigentlichen Sinne wörtlichen bzw. historischen Bedeutung der Worte fremd ist?

Antwort (vom Papst bestätigt): Nein, ausgenommen jedoch den nicht ohne weiteres noch leichtfertig zuzugestehenden Fall, bei dem, ohne dass die Auffassung der Kirche entgegensteht und unbeschadet ihres Urteils, mit stichhaltigen Argumenten bewiesen wird, dass der heilige Schriftsteller keine wahre Geschichte im eigentlichen Sinne überliefern, sondern unter dem Anschein und der Form von Geschichte ein Gleichnis, eine Allegorie oder irgendeinen Sinngehalt darlegen wollte, der der im eigentlichen Sinne wörtlichen bzw. historischen Bedeutung der Worte fern liegt.
MfG B.
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#22
Das heißt, wenn es einwandfrei erkennbar ist, daß der Schreiber keinen Sachverhalt sondern ein Lehrbeispiel erzählt
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#23
Bei einer derart schwierigen Materie und aufgrund der langen Zeiträume die zwischen den einzelnen Schriften liegen, wäre es erforderlich gewesen, daß die Schreiber jede ihrer Passagen mit "Sachverhalt" bzw "Gleichnis" kennzeichnen.

Wenn ich einen Gesetzestext formuliere, muß ich mich ja auch in die Situation des späteren Rechtsanwenders (Bürger, Polizeibeamter, allgemeiner Beamter, Staatsanwalt, Richter, Anwalt) hineinversetzen und den Text so formulieren, daß er zweifelsfrei zu vollziehen ist.

Andernfalls ist der Text verfassungswidrig !
Und wird wegen dem Mangel des Vorliegens eines "unbestimmten Gesetzesbegriffes" vom Verfassungsgericht aufgehoben.

Um in der Sprache der Nichtjuristen zu sprechen:  Die Bibel ist eine anwenderfeindliche Frechheit. 
Entweder aus Dilettantismus oder gar aus Arglist.
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#24
Die Zitier-Formalien die in der moderne Schule zwecks Quellenreferenz den Schülern heute eingepaukt werden,
waren natürlich in der Antike alles andere als obligatorisch gewesen. Ein Gelehrter konnte das aber bestimmt.
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#25
In einfachen Worten:

Die Bibelschreiber hätten vor jedem Gschichterl eine Überschrift machen sollen.
Und zwar Sachverhalt oder Gleichnis
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#26
Du trägst da Ansprüche an die Heilige Schrift, die nicht gerechtfertigt sind. Sie ist eine Glaubensschrift, d. h. sie transportiert, wie Menschen unter ihrem Glauben die Dinge der Welt gesehen haben, und was ihnen wichtig war. Etwas flapsig ausgedrückt ist die Bibel so etwas wie ein historischer (historisierender) Roman. Ihre Geschichten muss man so auffassen, wie heutige Theaterstücke, deren Figuren sich in einer Beziehungswelt zurecht finden müssen, die vom Glauben an einen alles umfassenden und für alles zuständigen Gott geprägt ist. Die Geschichten (und Gleichnisse) sind nicht und bestimmen nicht den Alltag, sondern sind Parallelgeschichten dazu.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#27
(18-05-2016, 21:44)Ekkard schrieb: Die Geschichten (und Gleichnisse) sind nicht und bestimmen nicht den Alltag
Wenn ich demnächst in Israel bin, und es pfeifen die Granaten durch die Luft, werde ich an Deine Worte denken . . .
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