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Brexit - Die Stunde der Populisten
#46
(24-06-2016, 09:29)Ulan schrieb: Fuer Europa ist das sicherlich ein ziemlich fatales Ergebnis.
- - -

Zu Recht erschrocken sind die Finanziers Großbritanniens.

Wer die Höhe der Gesamtverschuldung Großbritanniens kennt und den Haupt-Gläubiger, weiß, weshalb die deutschen Medien so vehement gegen den Austritt der Briten aus der Europäischen Union wettern.
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#47
(26-06-2016, 19:11)Ulan schrieb: - - -
Nun, wer Autos exportieren will, muss auch mal was importieren. Das ist ja die Milchmaedchenrechnung: warum sollte irgendwer deutsche Autos kaufen, wenn Deutschland keine Waren von aussen reinliesse?
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Das machen die Deutschen viel raffinierter: Sie beliefern Großbritannien (und viele andere Länder, insbesondere auch Frankreich) mit Waren und geben auch das nötige Geld dazu. Pfiffig, nicht wahr?
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#48
(01-07-2016, 15:12)konform schrieb: Das machen die Deutschen viel raffinierter: Sie beliefern Großbritannien (und viele andere Länder, insbesondere auch Frankreich) mit Waren und geben auch das nötige Geld dazu. Pfiffig, nicht wahr?

Das sehen wir beide halt recht unterschiedlich. Deine "noch nicht eingeforderten Aussenstaende" sind meine "noch nicht abgeschriebenen Verluste".

Deutschland ist im Prinzip ein Scheinriese, und Deutschlands Gewicht in Europa haengt davon ab, dass die anderen sich darauf einlassen. In dem Moment, wo sie das nicht mehr tun, ist es vorbei mit irgendeiner Fuehrungsrolle.

Auf solche Ideen wie Du kann man eigentlich nur kommen, wenn man das sehr Schuldner-unfreundliche deutsche Bankrott-Recht auf andere uebertraegt. In sehr vielen Laendern laesst man eine Firma einfach bankrott gehen oder das nicht bezahlte Haus an die Bank, man wartet eine kleine Schamfrist, und dann geht's munter weiter mit dem neuen Schuldenmachen. Wer nicht warten will, laesst halt die Ehefrau ran. Dann kann man immer schoen abwechseln mit Bankrott und Neuanfang. Bonuspunkte dafuer, wenn man vorher alles, was irgendetwas wert ist, auf die andere Firma uebertraegt; ordentlich mit Rechnung natuerlich. Bei grossen Unternehmen geht das natuerlich sehr viel einfacher als bei Privatpersonen. Wenn grosse Unternehmen keine Schulden bezahlen wollen, brauchen sie das nicht.
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#49
(01-07-2016, 15:12)konform schrieb: Das machen die Deutschen viel raffinierter: Sie beliefern Großbritannien (und viele andere Länder, insbesondere auch Frankreich) mit Waren und geben auch das nötige Geld dazu. Pfiffig, nicht wahr?

Leider stimmt das so.
Wir geben Kredite an Slowaken usw, die die nie zurückzahlen können
Die Slowaken kaufen halbdeutsche Luxuslimousinen. Bei 700 Euro Monatslohn ist es sonnenklar, daß die das Auto niemals abzahlen können.
Und wir machen mit unserer Hände Arbeit diese Autos und liefern sie denen
Und dann schreien "unsere" Bankiers Finanzkrise! und unsere Ersparnisse sind futsch
Danke !

Und mir kommt es hoch, wenn ich in der Slowakei bin. Ich im Uraltwagen, die Slowaken in der modernen klimatisierten Luxuskarosse

Auf solche Geschefte können wir gerne verzichten

PS Und die Lügen mit der Drohung mit den "Arbeitsplätzen" greifen auch nicht mehr
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#50
Oder in Griechenland die Flughäfen aufkaufen :D
Ich würds aber auch machen :D

"Wir waren schon mal in Athen" :D
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#51
Nigel Farage, der Parteivorsitzende der rechtspopulistischen Ukip-Partei und einer wenn nicht der Hauptwortführer der Brexit-Befürworter ist als Ukip-Vorsitzender zurückgetreten; er wolle sein Leben zurück.
Ich bin sprachlos über diese Impertinenz.
Das ist für mich "Brandstiftung mit Fahrerflucht"
Wäre ich Brite würde ich ihn aus dem Land verweisen.
Das ist meine ganz persönliche Ansicht. 
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#52
Ich habe folgende Version gelesen:
Der Chef der rechtspopulistischen britischen Partei UKIP, Nigel Farage, tritt völlig überraschend zurück. Der Brexit- Wortführer sagte am Montag in London, er habe mit dem Votum für den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union seine "Mission erfüllt", nun wolle er "sein Leben zurückhaben". Er werde aber weiterhin die Partei sowie "Unabhängigkeitsbewegungen" in anderen EU- Ländern unterstützen.

EU-Befürworter drohen jetzt mit "Arbeitslosigkeit" und "Rückgang der Investitionen um 15%"

Na ja, wenn diese "Prognosen" so wahr sind, wie all die leeren Versprechungen vor dem EU-Beitritt ?
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#53
(04-07-2016, 13:10)deja-vu schrieb: Nigel Farage, der Parteivorsitzende der rechtspopulistischen Ukip-Partei und einer wenn nicht der Hauptwortführer der Brexit-Befürworter ist als Ukip-Vorsitzender zurückgetreten; er wolle sein Leben zurück.
Ich bin sprachlos über diese Impertinenz.
Das ist für mich "Brandstiftung mit Fahrerflucht"
Wäre ich Brite würde ich ihn aus dem Land verweisen.

Nigel Farage ist aus der Unterklasse. In der britischen Politik hat er keine Chance, jedenfalls nicht zusammen mit dem konservativen Club. Ukip hat nur ein Mandat im Unterhaus, und mit dem Austritt des Vereinigten Koenigreichs aus der EU endet auch die politische Karriere aller britischen EU-Abgeordneten, von denen Farage einer ist.

Es ist auch nicht sein erster Ruecktritt. Der letzte war vor einem Jahr. Im Prinzip hat beim Brexit die Unterklasse dafuer gestimmt, dass die neoliberalen Spieler aus der Oberklasse sie ungestoerter ausbeuten koennen. Dafuer war Nigel gut. Jetzt kann er gehen.
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#54
(04-07-2016, 15:23)Ulan schrieb: Im Prinzip hat beim Brexit die Unterklasse dafuer gestimmt, dass die neoliberalen Spieler aus der Oberklasse sie ungestoerter ausbeuten koennen.


Ja, einen solchen Hintergedanken hat die neoliberale in Großbritannien hausende Börsenschickeria wohl sicher gehabt.
Dafür hat es jetzt aber die noch viel schlimmere international agierende Börseschickeria nun schwerer, die britische Arbeiterklasse weiter vom globalen Markt zu verdrängen.
Denn EU heißt ja neuerdings bei allen Elektrogeräten "Made in China"

Unter dem Strich hat es sich die britische Arbeiterschaft daher enorm verbessert !
Die Londoner Börse ist schlimm genug.  Aber immerhin ist jetzt New York, Tokyo, Hongkong, Shanghai, Singapur draußen.


Rein informatorisch möchte ich in diesem Zusammenhang noch anmerken, daß ich die Börsenspekulanten keineswegs zur Oberklasse zähle. Das ist der zwar stinkreiche Bodensatz der Gesellschaft
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#55
(04-07-2016, 16:09)Sinai schrieb:
(04-07-2016, 15:23)Ulan schrieb: Im Prinzip hat beim Brexit die Unterklasse dafuer gestimmt, dass die neoliberalen Spieler aus der Oberklasse sie ungestoerter ausbeuten koennen.


Ja, einen solchen Hintergedanken hat die neoliberale in Großbritannien hausende Börsenschickeria wohl sicher gehabt.
Dafür hat es jetzt aber die noch viel schlimmere international agierende Börseschickeria nun schwerer, die britische Arbeiterklasse weiter vom globalen Markt zu verdrängen.

Unter dem Strich hat es sich die britische Arbeiterschaft verbessert !
Die Londoner Börse ist schlimm genug. Aber immerhin ist jetzt Frankfurt, Tokyo, New York, Singapur draußen.

Nee, das Ziel ist, die EU durch das Commonwealth zu ersetzen. Singapur statt Frankfurt. Keine EU-Fesseln auf Spekulationen. Inder und Nigerianer statt Polen und Rumaenen.
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#56
(04-07-2016, 16:09)Sinai schrieb: ...
Unter dem Strich hat es sich die britische Arbeiterschaft verbessert !
...

Ich glaube das Gegenteil ist der Fall.
War es für den "Kleinen Mann" vorher schon schwierig, wird in GB zukünftig eine noch viel wirtschaftsfreundlichere Politik betrieben werden mit enormen Abstrichen in den sozialen Bereichen.
Der Einbruch in Wirtschaft und Finanzsektor wird durch den "kleinen Mann" gestützt werden. Dafür wird der sakrosankte britische NeoliberalISMUS schon sorgen.
Das ist meine ganz persönliche Ansicht. 
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#57
(04-07-2016, 16:37)deja-vu schrieb: Ich glaube das Gegenteil ist der Fall.
War es für den "Kleinen Mann" vorher schon schwierig, wird in GB zukünftig eine noch viel wirtschaftsfreundlichere Politik betrieben werden mit enormen Abstrichen in den sozialen Bereichen.
Der Einbruch in Wirtschaft und Finanzsektor wird durch den "kleinen Mann" gestützt werden. Dafür wird der sakrosankte britische NeoliberalISMUS schon sorgen.

In der Tat. Die verbliebene britische Arbeiterschaft ist der Teil der Gesellschaft, die mit ihren Produkten auf den Zugriff auf den EU-Markt angewiesen ist. Die werden die Zeche dafuer zahlen, wenn die britische Regierung, wie bereits angedeutet, auf diesen Zugang keinen Wert mehr legt. Die Grossbanken koennen ihre betroffenen Geschaeftsteile schlicht in die EU verlagern. Die Zocker sehen goldene Zeiten am Horizont.
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#58
(04-07-2016, 16:32)Ulan schrieb: ...

Nee, das Ziel ist, die EU durch das Commonwealth zu ersetzen. Singapur statt Frankfurt. Keine EU-Fesseln auf Spekulationen. Inder und Nigerianer statt Polen und Rumaenen.

Soviel zum von den Brexitbefürwortern oft im Mund geführten Stichwort: "Überfremdung"
Zurück zu den alten Kolonieen?
Das ist meine ganz persönliche Ansicht. 
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#59
Jedenfalls ist es die international agierende Börsenschickeria - und deren intellektueller Dunstkreis - die jetzt heulen wie die Schloßhunde

Der Brexit war ein Sieg des englischen Proletariats !  Ein wundervolles Signal der Freiheit auch für das Deutsche
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#60
(04-07-2016, 16:40)deja-vu schrieb: Zurück zu den alten Kolonieen?

Im Prinzip ja. Es zielt auf das Britische Empire am Ende des Ersten Weltkriegs. Das sind alles Laender mit Englisch als Amtssprache. Man muss sich nur anschauen, wer bei der Brexit-Abstimmung stimmberechtigt war (Zitat):

•A British or Irish citizen living in the UK, or
•A Commonwealth citizen living in the UK who has leave to remain in the UK or who does not require leave to remain in the UK
•A British citizen living overseas who has been registered to vote in the UK in the last 15 years
•An Irish citizen living overseas who was born in Northern Ireland and who has been registered to vote in Northern Ireland in the last 15 years

Deutsche oder Polen, die ihren Wohnsitz im Vereinigten Koenigreich haben, durften nicht abstimmen. Die einzigen EU-Buerger, die abstimmen durften, waren die Iren (aus der Republik); ausserdem noch Malteser und Zyprioten, da diese zu den 53 Commonwealth-Mitgliedsstaaten gehoeren, die alle abstimmen durften. Die abstimmungsberechtigten indischen Staatsbuerger haben oft fuer den Brexit gestimmt, weil sie die polnische Konkurrenz loswerden wollten. Also, z.B., Kanadier, Kenianer oder Buerger aus Singapur, Malaysia oder Malawi mit Wohnsitz im VK durften beim Brexit-Referendum abstimmen.

Das mit dem "Sieg der englischen Arbeiterklasse" ist ein schlechter Witz. Statt teurer europaeischer Konkurrenz bekommen sie jetzt billigere Konkurrenz aus dem Commonwealth.
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