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Inwiefern Verzeiht Gott Gotteslästerung ?
#31
(12-01-2017, 14:02)Sinai schrieb: Von einem Erlöser ist da aber nicht die Rede, sondern von einem Henker

Beides:
"20 Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen und ihre Flügel bringen Heilung. Ihr werdet hinausgehen und Freudensprünge machen, wie Kälber, die aus dem Stall kommen.
21 An dem Tag, den ich herbeiführe, werdet ihr die Ruchlosen unter euren Fußsohlen zertreten, sodass sie zu Asche werden, spricht der Herr der Heere. "


Das ist also dieselbe Vorstellung wie beim Juengsten Gericht. Einige werden belohnt werden, der Rest vernichtet.
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#32
(12-01-2017, 17:26)Ulan schrieb:
"20 Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen und ihre Flügel bringen Heilung."

Klingt Ägyptisch.  Konkret nach der Lehre und der Darstellung von Echnaton
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#33
(12-01-2017, 17:26)Ulan schrieb:
(12-01-2017, 14:02)Sinai schrieb: Von einem Erlöser ist da aber nicht die Rede, sondern von einem Henker

Beides:
"20 Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen und ihre Flügel bringen Heilung. Ihr werdet hinausgehen und Freudensprünge machen, wie Kälber, die aus dem Stall kommen.
21 An dem Tag, den ich herbeiführe, werdet ihr die Ruchlosen unter euren Fußsohlen zertreten, sodass sie zu Asche werden, spricht der Herr der Heere. "


Das ist also dieselbe Vorstellung wie beim Juengsten Gericht. Einige werden belohnt werden, der Rest vernichtet.
So wird das kein gläubiger Jude gesehen haben. Denn selbstverständlich zähle ich mich als glaubender, die rituellen Vorschriften einhaltender Mensch zu den Guten in Gottes Nähe. Und was habe ich mit meinen Feinden zu schaffen, dass die mehr sein werden als Asche unter meinen Füßen. Selbstverständlich, so die Vorstellungen, kommt der Messias, um mich und Meinesgleichen ins himmlische Reich zu führen - und niemand sonst! Deswegen war es ja auch so wichtig, immer wieder um Sündenvergebung bemüht zu sein.

Ich meine, dass dem Text hier moderne ethische Ansprüche unterstellt werden, die es damals bis in die Neuzeit hinein nicht gab.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#34
(14-01-2017, 00:44)Ekkard schrieb: So wird das kein gläubiger Jude gesehen haben. Denn selbstverständlich zähle ich mich als glaubender, die rituellen Vorschriften einhaltender Mensch zu den Guten in Gottes Nähe.

Ich sehe hier jetzt keinen prinzipiellen Unterschied zu dem, was ich geschrieben habe. Du bringst jetzt nur eine subjektivere Sicht in die Angelegenheit, also die, dass sich jeder selbst als erloesenswert ansieht. Der groesste Teil des Textes wird hier aber schon auf die Strafvorstellungen verwendet; das Beduerfnis, einen guten Teil der Leute, mit denen man nicht so gut zurecht kommt, loszuwerden oder sich direkt an ihnen zu raechen, scheint recht gross zu sein. Interessant ist auch die Vorstellung, dass selbst die Erloesten durch Feuer gelaeutert werden, was immer auch darunter zu verstehen ist. Anscheinend werden alle Spuren des Schlechten weggebrannt. Da mag die katholische Vorstellung vom Fegefeuer herkommen.

(14-01-2017, 00:44)Ekkard schrieb: Ich meine, dass dem Text hier moderne ethische Ansprüche unterstellt werden, die es damals bis in die Neuzeit hinein nicht gab.

Das ist klar. Wobei die Form der Ethik, wie sie aus dem Text spricht, durchaus auch heute noch weit verbreitet ist. Ich persoenlich kann mich natuerlich von diesen Splatterfilm-Vorstellungen loesen und sie abstrahieren. Andererseits bedienen solche Texte natuerlich auch die Rachevorstellung von Anhaengern einer Religionsgemeinschaft. Da kann es dann schon manchmal zu Aktivismus kommen, durch eigene Aktionen dieses Ausmerzen der, aus der eigenen Sicht, Suender in die Hand zu nehmen, um das Juengste Gericht und die eigene Erloesung etwas zu beschleunigen. Das ist ja im Prinzip der Kern des Messias-Gedankens.
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#35
(14-01-2017, 06:33)Ulan schrieb: Interessant ist auch die Vorstellung, dass selbst die Erloesten durch Feuer gelaeutert werden, was immer auch darunter zu verstehen ist. Anscheinend werden alle Spuren des Schlechten weggebrannt.

Daß mir der Begriff  "geläutert" verdächtig ist, habe ich schon an anderer Stelle gesagt.
Klingt nach "antifaschistischer Umerziehung" und allem was damit zusammenhängt, nach Gehirnwäsche, hat dieses Gschmäckle
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#36
(14-01-2017, 08:52)Sinai schrieb: Daß mir der Begriff "geläutert" verdächtig ist, habe ich schon an anderer Stelle gesagt.
Klingt nach "antifaschistischer Umerziehung" und allem was damit zusammenhängt, nach Gehirnwäsche, hat dieses Gschmäckle

Der Begriff scheint der Metallurgie entnommen, da das gebrauchte Bild meist das Laeutern von Silber oder Gold bemueht. Da wird halt alles im Feuer entfernt, was nicht Silber oder Gold ist. Jeglicher Fleck wird entfernt.

Ich weiss aber nicht, warum Du da politische Vergleiche bemuehen musst. Ein zentraler Inhalt der juedischen, und damit auch der christlichen, Religion sind Suende und Buße. Bei den Orthodoxen und Katholiken (und in anderer Form auch bei Protestanten) gibt es die Beichte. Bei all diesem geht es um das Loswerden von Suende, also ein "Laeutern". Im juedischen Kult des 2. Tempels erfuellte das Tieropfer einen aehnlichen Zweck. Das dort bemuehte Bild ist oft, dass die Gewaender im Blut weiss gewaschen werden. Das ist ein Bild, was auf meiner Vorstellungsebene schon gar nicht mehr funktioniert, aber von den Glaeubigen wohl verstanden wurde. Im Christentum hat sich die Idee des Abwaschens von Suende durch Blut erhalten, im Sinne des Abwaschens der Erbsuende durch das vergossene Blut Christi.

Beide Ideen, mit ihren Bildern von Feuer und Blutvergiessen, bergen natuerlich ein gewisses Gewaltpotential, ob nun gegen sich selbst oder gegen andere.

(12-01-2017, 14:02)Sinai schrieb: Von einem Erlöser ist da aber nicht die Rede, sondern von einem Henker

Da Du hier Bezug nimmst auf die letzten Zeilen des AT, in denen es um Gottes Wiederkehr als Richter geht, was am Beginn des Markus-Evangelium wieder aufgenommen wird, kannst Du vielleicht sehen, warum auch das Markus-Evangelium meist nach 70 n.Chr. datiert wird. Im Markus-Evangelium geht es um das letzte Gericht fuer das juedische Volk und die Zerstoerung des Tempels. Es spielt mit den Bildern aus Malachi und anderen Texten, um uns zu zeigen, warum hier mit Feuer gelaeutert wurde.
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#37
Ist ja alles gut und schön.  Mir paßt halt nicht das deutsche Wort "geläutert" im politischen oder religiösen Kontext
Klingt nach Gehirnwäsche und Selbstanklage in Schauprozessen
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#38
Meh. Darum geht's doch letztlich in all diesen "Sünde und Buße" Szenarien. Religionen sind Ideologien. Sie messen Dich anhand einer definierten Skala und belohnen, wenn Du Dich dieser Skala anpasst, aber bestrafen, wenn Du davon abweichst. Die "Laeuterung" ist letztlich Anpassung an diese Standards.
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#39
(14-01-2017, 16:52)Ulan schrieb: Die "Laeuterung" ist letztlich Anpassung an diese Standards.

Genau so ist es
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#40
Hallo Ulan,
wir haben da keinen Dissens. Und ja, Religionslehren sind Ideologien. Sie definieren in ihren Geschichten, was mal als "gut und richtig" zu gelten hatte, und wer dazu gehört - und was oder wer nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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