Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Kerberos (Cerberus)
#1
Sohn der ↗Echidna und des ↗Typhon. Bruder des ↗Orthos, des ↗Nemeischen Löwen, der ↗Hydra, der ↗Chimaeira und der ↗Sphinx.

Nach ↗Hesiod ist Kerberos ein ↗Hund mit fünfzig Köpfen (Theog. 311), nach ↗Pindar (Frgm. 58) einer mit hundert. Überwiegend aber wird er mit drei Köpfen beschrieben, von ↗Apollodor (Bibl II 122) zudem mit einem Drachenschwanz. Anstelle eines Fells wachsen ihm Schlangenköpfe auf dem Rücken. ↗Ovid lässt ihn dreistimmig bellen (Met. 4,450).

Kerberos ist der Wächter an der Schwelle zum ↗Totenreich. Die Toten, die von ↗Charon in die ↗Unterwelt überführt werden, begrüßt der Hund schwanzwedelnd freundlich, zugleich aber mit schaurigem Gebell. Wer an ihm vorbei ist, kann nicht mehr zurück. Wer es versucht, wird mit dem Verschlingen bedroht.

Nur ↗Orpheus konnte den Hund durch Gesang besänftigen, als er ↗Eurydike aus dem Hades holte.

In ↗Dantes Commedia bewacht Kerberos den dritten ↗Höllenkreis, wo jene untergebracht sind, die sich der Völlerei nicht enthalten konnten.

↗Eurystheus trug ↗Herakles als zwölfte und letzte Arbeit auf, den Kerberos aus dem ↗Hades zu holen (Hom. Il 8,368). Der gleichnamige Herrscher über die Unterwelt gestattete den Versuch unter der Voraussetzung, dass der Held das ohne seine Waffen, also mit den bloßen Händen wagte.

Herakles trug Kerberos aus der Unterwelt, würgte ihn so lange, bis diesen die Kraft verließ und er sich ergab. Dabei floss ihm schäumender Speichel aus den Mäulern. Überall dort, wo der Speichel auf die Erde fiel, begann der giftige ↗Eisenhut zu wachsen (Ovid, Met. 7,410ff.).


● Zum Inhaltsverzeichnis des Lexikons
MfG B.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste