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Ein-Kind-Familie in Rotchina
#1
Ich habe mir dieses interessante Thema angeschaut und möchte es gerne ausführlich mit Euch diskutieren

Gleich zuvor: wenn man sich die Idee genau anschaut und in die Tiefe geht, so findet man Vorteile und Nachteile
Die berühmten zwei Pole der Adamea !
Na seht Ihr, ich habe schon gelernt

Das System der Ein-Kind-Familie ist unter gewissen Umständen unerläßlich, zeigt himmelschreiende Menschenrechtsverletzungen, führt zu Kindermord (Mädchen werden umgebracht um Platz für einen Sohn zu haben), führte im konkreten Fall zu himmelschreienden Ungerechtigkeiten (wahnsinnige Ausnahmebestimmungen eindeutig in Richtung Völkermord gehend), hat aber auch gigantische Vorteile

Ein Großes Thema
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#2
Nun, dass so viele Maedchen umgebracht wurden, raecht sich ja mittlerweile. Es ist fuer Maenner sehr schwer, ueberhaupt noch eine Frau zu finden. Das schaffen fast nur noch Maenner mit sehr viel Geld und einer guten Karriere, da es die Frauen sind, die die Wahl haben. Eine Tochter zu haben, ist mittlerweile also eher ein Gluecksfall fuer die Eltern, da ein Geldsegen der Heiratswilligen fuer die ganze Familie garantiert ist. Hier hat sich die gesamte Wertigschaetzung in der Gesellschaft mittlerweile umgekehrt: die Stellung der Frau ist ungemein gestiegen.

Der naechste Punkt ist, dass China in ein paar Jahrzehnten vor noch viel groesseren Problemen stehen wird als Deutschland oder sogar Japan, was eine voellige Ueberalterung der Gesellschaft angeht. In China werden die Kinder von heute es sehr schwer haben, ihre alten Eltern und Grosseltern zu versorgen. Mit Ruhestand wird es da wohl nichts werden.
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#3
Ein weiterer Punkt, den man eventuell noch ergaenzen sollte, ist, dass dies auch zu einem generellen Anstieg der Unzufriedenheit in der chinesischen Gesellschaft fuehrt. Da fast alle Kinder Einzelkinder sind, die noch dazu oft durch ihre Eltern vollkommen verwoehnt wurden, ist der Uebergang zum Erwachsenenleben dann oft wie ein Fall in ein bodenloses Loch. Waehrend zuvor alle Wuensche erfuellt wurden, sieht es dann mit so etwas wie einem Wunschjob sehr schwierig aus, vom Gruenden einer Familie ganz zu schweigen, da das ohne Auto und ohne grosse Geldgeschenke nicht mehr geht. Da gibt es also eine ganze Generation unzufriedener junger Single-Maenner, was in den meisten Gesellschaften zu Problemen fuehrt.
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#4
Die Ein-Kind-Politik ist sicherlich inhuman und deutlich zu kritisieren.
Auf der anderen Seite muss aber auch bedacht werden, dass ohne eine solche Politik das Bevölkerungswachstum in China doch vermutlich rasant angestiegen wäre, was in der Folge wiederrum die Armutsrate deutlich angehoben hätte und insbesondere in den 80er Jahren zu Hungersnöten hätte führen können.
Diese Regelung erscheint mir daher wie eine äußerst pragmatische, nicht wirklich gut durchdachte Antwort auf die drängenden Probleme der Armut und Not damaliger Zeit gewesen zu sein.
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#5
Oh, sicher. China sah dem tatsaechlichen Problem ins Auge, dass die Bevoelkerung schneller wuchs als die Faehigkeit, Nahrung zu produzieren. Verstaendlich ist mir die Massnahme schon. Der gesamte wirtschaftliche Aufschwung Chinas baut (unter anderem) auch darauf auf.

Insofern zielten meine obigen Punkte speziell auf die heutige Situation, wo sich die Medizin von damals selbst zu einem Problem gewandelt hat.
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#6
Rein rechnerisch ist nicht die Einkindpolitik das Problem, sondern die technische Überalterung der Gesellschaft. In einem Koppel in dem nur Platz für das würdige Überleben von 30 Schafen einer "Rasse" ist, werden 200 Schafe nicht nur alles Gras in kürzester Zeit kaputt trampeln, sondern auch schon vorher verrückt werden, wenn es (ihnen) nicht gelingt, die Größe des Koppels ständig zu erweitern, um an neue "Ressourcen" zu kommen. Bei Naturvölkern wurde dieses Problem meist damit gelöst, dass zu schwache und zu Alte Sippenmitglieder dem eigenen Schicksal überlassen wurden und somit von der Natur geregelt. In unserer hochtechnisierten Zivilisation werden zu schwache und zu alte so lange mitgezogen, bis sie selbst mit Maschinen nicht mehr am Leben gehalten werden können. Evolutuionsmäßig gesehen ist das gar nicht vorgesehen und wofür die Gründe eigentlich verständlich wären. Diesen Ressourcenverbrauch hätten sich unserer Vorfahren gar nicht leisten können und wir wären längst ausgestorben.
Wir stecken in einem ethischen Dilemma. Trotzdem besteht Hoffnung und diese Hoffnung liegt in der Entwicklung künstlicher Intelligenz mit ihrem wesentlich weniger emotionalen und gefühlsmäßigen  Anspruch bei der Wahl der energetischen Ressourcen. Intelligente Maschinen, die einmal jene Arbeitsleistungen erbringen werden, welche in Gesellschaften mit strikter Geburtenkontolle ansonsten fehlen werden. Maschinen, die man nach getaner Arbeit einfach ab-.. und irgendwo ins Regal stellen kann. Auf diese Weise werden in vielleicht schon absehbarer Zeit nur noch so viele Menschen gleichzeitige auf unserem Planeten leben, als darauf alle ein würdiges Auskommen finden. Mit aller Wahrscheinlichkeit werden sie auch um einiges intelligenter sein als wir heute und Überraschungskrankheiten gegen die wir heute noch immer keine absolut sicheren Gegemaßnahmen kennen, werden dann außergewöhnlich selten vorkommen.

Da wir aber von unseren überidealisierten romantischen Moralvorstellungen und entnaturalisierten Ethikvorstellungen kaum noch zu lösen im Stande sind, werden wir uns vorher nochmal gegenseitig tüchtig die Schädel einschlagen und wenn dann sonst nichts mehr zu Fressen übrig ist, einander auch auf unseren Speiseplan stellen...

Bei all dem werden uns die Chinesen bald schon überholen.. in die eine, wie in die andere Richtung.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#7
(21-02-2017, 17:22)Gundi schrieb: Die Ein-Kind-Politik ist sicherlich inhuman und deutlich zu kritisieren.
Auf der anderen Seite muss aber auch bedacht werden, dass ohne eine solche Politik das Bevölkerungswachstum in China doch vermutlich rasant angestiegen wäre

Durch und durch wahre Aussagen. Eusa_clap
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#8
Das System der Ein-Kind-Familie ist unter gewissen Umständen unerläßlich, zeigt himmelschreiende Menschenrechtsverletzungen, führt zu Kindermord (Mädchen werden umgebracht um Platz für einen Sohn zu haben), führte im konkreten Fall (Rotchina) zu himmelschreienden Ungerechtigkeiten (wahnsinnige Ausnahmebestimmungen eindeutig in Richtung Völkermord gehend), hat aber auch gigantische Vorteile


Hier sind die wahnsinnigen eindeutig in Richtung Völkermord gehenden Ausnahmebestimmungen:
"Die nationalen Minderheiten waren gänzlich von den Einschränkungen der Bevölkerungspolitik ausgenommen."
Ein-Kind-Politik – Wikipedia

Das ist doch wirklich eine Sauerei !
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#9
(21-02-2017, 22:43)Sinai schrieb:
(21-02-2017, 17:22)Gundi schrieb: Die Ein-Kind-Politik ist sicherlich inhuman und deutlich zu kritisieren.
Auf der anderen Seite muss aber auch bedacht werden, dass ohne eine solche Politik das Bevölkerungswachstum in China doch vermutlich rasant angestiegen wäre

Durch und durch wahre Aussagen. Eusa_clap

Wie human der Mensch wirklich ist, zeigt sich immer erst dann, wenn er so richtig hungrig ist und sonst nichts anderes zur Verfügung steht als Menschenfleisch.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#10
Uebrigens wird die Ein-Kind-Politik von so manchen Oekonomen und Militaerstrategen als einer der Hauptgruende gesehen, warum das mit der prognostizierten Vormachtstellung Chinas in der Welt nicht so schlimm werden wird, wie teilweise angenommen. Die negativen Folgen der Ein-Kind-Politik werden China fuer mindestens eine Generation in die Knie zwingen und in eine grosse oekonomische Krise fuehren.
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#11
(21-02-2017, 23:25)Ulan schrieb: Uebrigens wird die Ein-Kind-Politik von so manchen Oekonomen und Militaerstrategen als einer der Hauptgruende gesehen, warum das mit der prognostizierten Vormachtstellung Chinas in der Welt nicht so schlimm werden wird, wie teilweise angenommen. Die negativen Folgen der Ein-Kind-Politik werden China fuer mindestens eine Generation in die Knie zwingen und in eine grosse oekonomische Krise fuehren.

Hui. Gerade Länder mit einer großem Ökonomischen Krise sind brandgefährlich !  Siehe Deutschland 1929 Icon_cheesygrin
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