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Welt und ihr Alter
#1
Naturwissenschaftlich betrachtet, ist das Alter der Welt einseitig durch ein Geschehen begrenzt, das man gemeinhin mit "Urknall" bezeichnet: Ein Zustand höchster Energiedichte, extrem geringer Dauer und minimaler Entropie (Maß für die Unordnung des Zustandes) hat sich Raum geschaffen, hat sich in diesen ausgebreitet unter Anwachsen der Entropie. Aus diesem extrem gespannten Zustand ist unsere Materie "auskondensiert". Man kann sich das in etwa so vorstellen wie das Zusammenbrechen eines hohen Turms, dessen Bestandteile weit in der Gegend verstreut herum(f)liegen. Das kleine Problem dabei ist, dass zugleich die Zeit entstanden ist, möglicherweise auch jetzt noch ensteht. Nach modernen Erkenntnissen der Kosmologie entsteht auch noch dauernd Raum. Man spricht davon, dass das Universum beschleunigt expandiert. Wahrscheinlich hängen Zeit und Raum miteinander zusammen, so wie die Allgemeine Relativitätstheorie dies beschreibt ("Raumzeit").

Somit haben wir einen Beginn, wissen aber nicht, ob und wann unser Universum endet. Spekulationen sagen uns, dass die Materie soweit verdünnt wird, dass es schließlich keine "Uhren" mehr geben kann, weil materielle Teilchen oder Strahlungsfelder ihre Partner nicht mehr beeinflussen. Spätestens damit endet die Zeit als Maß von Vorgängen, die aufhören, Vorgänge, also Veränderungen, zu sein.

Aus menschlicher Sicht ist das allmählich auslaufende Universum vollkommen uninteressant; denn uns oder vergleichbare Beobachter gibt es dann schon lange nicht mehr. Unsere Welt endet damit eigentlich bereits mit dem Erlöschen von Beobachtern.

Es bleibt die Frage, was uns lieber ist, ein Krieg mit Kernwaffen (noch 100 Jahre), ein Supervulkan (einge 10 Tausend Jahre), ein Meteoriteneinschlag (noch 1 Mio. Jahre), die Explosion unserer Sonne, die unweigerlich zu einem rotem Riesen wird (7 Mrd Jahre) oder das allmähliche Dahinsiechen einer sich stetig verdünnenden Welt (Zehn hoch 99 Jahre).

Ich finde, dass es sich lohnen könnte, alle wissenschaftlichen Kräfte und die ganze Ingenieurskunst darauf zu verwenden, den Beobachterstatus, den wir als denkende Wesen von der Natur erhalten haben, so auszulagern, dass er selbst dann erhalten bleibt, wenn wir uns gegenseitig vernichten sollten (in der vagen Hoffnung, dass wir Nachfolger haben - intelligente Insekten oder so).

Oder ist dies bereits durch Mikro-Sporen durch die Natur gegeben?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#2
(07-04-2017, 23:58)Ekkard schrieb: Ich finde, dass es sich lohnen könnte, alle wissenschaftlichen Kräfte und die ganze Ingenieurskunst darauf zu verwenden, den Beobachterstatus, den wir als denkende Wesen von der Natur erhalten haben, so auszulagern, dass er selbst dann erhalten bleibt, wenn wir uns gegenseitig vernichten sollten (in der vagen Hoffnung, dass wir Nachfolger haben - intelligente Insekten oder so).
Oder ist dies bereits durch Mikro-Sporen durch die Natur gegeben?
Warum sollte es sich lohnen?
Nur für "unsere" Erde gesprochen, besteht nicht ein gewisses Risiko durch eine solches "Erbe" an unsere "Nachfolger"?
Aktuell unser Atmommüll,, dieser wird noch strahlen wenn unsere wirklichen Nachkommen längst "vergessen" haben was dort vergraben wurde.
Mir scheint in solchen Überlegungen ist immer eine gehörige Portion Wunschdenken nach Unsterblichkeit enthalten.
Für mich liegt der Denkfehler schon im Ansatz uns den Status eines "Beobachters" einzuräumen, bzw. einen besonderen "Status".
Was ist mit Intelligenzen der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft in den weiten des Universums?
Welchen Status haben diese?
Spielt es wirklich eine reale Rolle, für uns, ob die Menscheit noch 100, 10.000 oder XYZ Jahre existiert oder ein Erbe hinterlässt?
Grundsätzlich rein wissenschaftlich ob nun "Big Crunsh" oder "Big Rip" bedeutet es doch eben es ist vollkommen egal.
Deine Zahlen zum Weltuntergang der Erde (ohne dem Ende des Universums), besser dem vermutlichen Ende der Masse aller höher entwickelten Spezies auf der Erde, sind ja nur statistische Werte und die Liste nicht vollständig.

Ganz platt welchen Sinn u.Zweck oder Nutzen sollte dieses Vorhaben denn wirklich haben?
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#3
(08-04-2017, 07:08)Smiler schrieb: Ganz platt welchen Sinn u.Zweck oder Nutzen sollte dieses Vorhaben denn wirklich haben?

Ich gehe davon aus, dass jeder Mensch zumindest einen gewissen Selbsterhaltungstrieb hat, was alleine schon Grund genug sein sollte, das Vorhaben ernsthaft anzugehen. Ausserdem ist so ein grosses Projekt auch immer wieder etwas, das menschlichen Fortschritt und Erfindungsgeist befluegelt; man hat etwas, das neue Ideen anregt und voellig neue Grenzen ueberschreitet.

Die Schicksalsergebenheit, die fuer mich aus Deinen Worten spricht, war schon immer etwas, das zu Stagnation und Elend gefuehrt hat. Eine Frage wie "Spielt es wirklich eine reale Rolle, für uns, ob die Menscheit noch 100, 10.000 oder XYZ Jahre existiert oder ein Erbe hinterlässt?" ist im Prinzip die nach dem Sinn des Lebens. Sie ist der Grund, warum Religionen existieren. Aber auch die vielen Menschen, die nicht einer Religion anhaengen und nicht an die Unsterblichkeit durch den Glauben an Jesus glauben, haben doch meist die gleichen Beduerfnisse, die die Religionen zu befriedigen versuchen. Und das Weiterleben in unseren Nachkommen ist letztlich die einzige Form der (Fast-)Unsterblichkeit, die es garantiert gibt. Ich weiss, dass ich es nie erleben werde, dass die Menschheit zu anderen Sternen aufbricht, aber ich wuerde schon eine gewisse Befriedigung darin empfinden, wenn ich wuesste, dass die Menschheit Traeume und Ziele nicht ganz aufgegeben hat und nicht einfach nur auf ihren Untergang wartet.

Das alles ist fuer mich Grund genug.
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#4
(07-04-2017, 23:58)Ekkard schrieb: Naturwissenschaftlich betrachtet, ist das Alter der Welt einseitig durch ein Geschehen begrenzt, das man gemeinhin mit "Urknall" bezeichnet: Ein Zustand höchster Energiedichte

Gib ihm den Namen "Gott" und alles ist gut   Icon_cheesygrin
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#5
(08-04-2017, 09:42)Ulan schrieb:
(08-04-2017, 07:08)Smiler schrieb: Ganz platt welchen Sinn u.Zweck oder Nutzen sollte dieses Vorhaben denn wirklich haben?
Ich gehe davon aus, dass jeder Mensch zumindest einen gewissen Selbsterhaltungstrieb hat, was alleine schon Grund genug sein sollte, das Vorhaben ernsthaft anzugehen. Ausserdem ist so ein grosses Projekt auch immer wieder etwas, das menschlichen Fortschritt und Erfindungsgeist befluegelt; man hat etwas, das neue Ideen anregt und voellig neue Grenzen ueberschreitet.
Was hat Selbsterhaltung mit dieser Idee zu tun?

Zitat:Die Schicksalsergebenheit, die fuer mich aus Deinen Worten spricht, war schon immer etwas, das zu Stagnation und Elend gefuehrt hat.
?
Wir haben genügend Probleme die auf >Sichtweite< gelöst werden müssen. Technisch, planerisch und finanziell unmögliches, nach dem Stand der Technik für ~kommende Jahrzehnte/hunderte/tausende verwerfen ist gerade keine Schicksalsergebenheit.
Elegant aber am Kern vorbei, für wen oder was sollte solch Informationsarche sinnvoll sein?


Zitat: Eine Frage wie "Spielt es wirklich eine reale Rolle, für uns, ob die Menscheit noch 100, 10.000 oder XYZ Jahre existiert oder ein Erbe hinterlässt?" ist im Prinzip die nach dem Sinn des Lebens.
Richtig deren "Antwort" bekomme ich 100% mit dem Tod in einer von 3 Varianten. Bis zu dem Punkt kann ich mit der Unbeantwortbarkeit leben.
Zitat:Sie ist der Grund, warum Religionen existieren. Aber auch die vielen Menschen, die nicht einer Religion anhaengen und nicht an die Unsterblichkeit durch den Glauben an Jesus glauben, haben doch meist die gleichen Beduerfnisse, die die Religionen zu befriedigen versuchen.

Korrekt die Scheinheiligkeit der Atheisten.

Zitat:Und das Weiterleben in unseren Nachkommen ist letztlich die einzige Form der (Fast-)Unsterblichkeit, die es garantiert gibt
.
Das ist dein Glaube aber garantiert, wissenschaftlich bewiesen und Gene sind kein Beweis für eine Form dessen was als Unsterblichkeit bezeichnet wird, soll daran was sein?


Zitat: Ich weiss, dass ich es nie erleben werde, dass die Menschheit zu anderen Sternen aufbricht, aber ich wuerde schon eine gewisse Befriedigung darin empfinden, wenn ich wuesste, dass die Menschheit Traeume und Ziele nicht ganz aufgegeben hat und nicht einfach nur auf ihren Untergang wartet.
Bitte bei weiteren Antworten auf Unterstellungen verzichten.
Wo nun Raumfahrt in die obige Idee eingeordnet wird?
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#6
(08-04-2017, 11:27)Smiler schrieb: Was hat Selbsterhaltung mit dieser Idee zu tun?
...
Elegant aber am Kern vorbei, für wen oder was sollte solch Informationsarche sinnvoll sein?

Ich ging darueber hinaus. Es geht mir nicht um eine unbegleitete Informationsarche, sondern um die Menschheit selbst. Wenn wir es schaffen, autark auf einem anderen Planeten zu siedeln, waere z.B. schon mal das Risiko ausgeschaltet, wenn dem Planeten Erde selbst etwas passiert (durch Vulkanismus oder einen vernichtenden Asteroideneinschlag z.B.); wenn wir es auf einen Planeten in einem anderen Sonnensystem schaffen, haben wir schon mal das Ende ausgeschaltet, das uns durch die eigene Sonne droht (rote oder braune Zwerge sind da wohl erheblich langlebiger). Wenn wir es gar ein wenig weiter weg schaffen wuerden, koennte uns eventuell das Ende durch einen Gammablitz durch eine Supernova erspart bleiben, usw. Es geht mir also um Risikoverteilung; wenn einem Teilsystem etwas zustossen wuerde, wuerde das nicht automatisch das Ende der Menschheit bedeuten. Die "Informationsarche" gehoert natuerlich dazu; ganz von vorne anfangen wollen wir als Menschheit wohl nicht. Sollten wir es trotzdem irgendwie hinkriegen, uns selbst auszuloeschen, waere irgendeine solche Informationsarche halt bestimmt immer noch da.

(08-04-2017, 11:27)Smiler schrieb:
Zitat:Sie ist der Grund, warum Religionen existieren. Aber auch die vielen Menschen, die nicht einer Religion anhaengen und nicht an die Unsterblichkeit durch den Glauben an Jesus glauben, haben doch meist die gleichen Beduerfnisse, die die Religionen zu befriedigen versuchen.

Korrekt die Scheinheiligkeit der Atheisten.

Zumindest ist diese "Scheinheiligkeit" konstruktiv. Christen verlassen sich auf ein Versprechen, das irgendein Mensch in ein fast 2000 Jahre altes Buch geschrieben hat, waehrend diese Vorschlaege zumindest im Prinzip, wenn auch im Moment noch nicht praktisch, erreichbar sind.

(08-04-2017, 11:27)Smiler schrieb:
Zitat:Und das Weiterleben in unseren Nachkommen ist letztlich die einzige Form der (Fast-)Unsterblichkeit, die es garantiert gibt.

Das ist dein Glaube aber garantiert, wissenschaftlich bewiesen und Gene sind kein Beweis für eine Form dessen was als Unsterblichkeit bezeichnet wird, soll daran was sein?

Dir ist diese Konsequenz der Evolutionstheorie wohl nicht bewusst. Sie geht natuerlich davon aus, dass seit der urspruenglichen Entstehung des Lebens (durch was oder wen auch immer) dieses urspruengliche Lebewesen immer noch lebt, und zwar in allen Lebewesen dieser Erde, uns eingeschlossen (es gibt keinen Hinweis darauf, dass Leben mehr als einmal entstanden ist; sollte das passiert sein, ist ein hypothetischer weiterer Lebensstrang ausgestorben oder noch unentdeckt). Das ist auch der Trieb dahinter, warum wir Kinder bekommen moechten. So leben wir weiter, und dafuer braucht man nicht mal die ET, denn das weiss jeder, der mal verstanden hat, wo die Kinder herkommen.

(08-04-2017, 11:27)Smiler schrieb:
Zitat: Ich weiss, dass ich es nie erleben werde, dass die Menschheit zu anderen Sternen aufbricht, aber ich wuerde schon eine gewisse Befriedigung darin empfinden, wenn ich wuesste, dass die Menschheit Traeume und Ziele nicht ganz aufgegeben hat und nicht einfach nur auf ihren Untergang wartet.
Bitte bei weiteren Antworten auf Unterstellungen verzichten.
Wo nun Raumfahrt in die obige Idee eingeordnet wird?

Wer Wissen hinterlassen will, sollte das am besten an mehrern Orten tun. Alles auf die Karte zu setzen, dass zumindest die Erde selbst eine Kalamitaet uebersteht, erscheint mir dem Ziel nicht angemessen.
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#7
(08-04-2017, 13:21)Ulan schrieb: [quote='Smiler' pid='193446' dateline='1491643640']


Dir ist diese Konsequenz der Evolutionstheorie wohl nicht bewusst. Sie geht natuerlich davon aus, dass seit der urspruenglichen Entstehung des Lebens (durch was oder wen auch immer) dieses urspruengliche Lebewesen immer noch lebt, und zwar in allen Lebewesen dieser Erde, uns eingeschlossen (es gibt keinen Hinweis darauf, dass Leben mehr als einmal entstanden ist; sollte das passiert sein, ist ein hypothetischer weiterer Lebensstrang ausgestorben oder noch unentdeckt). Das ist auch der Trieb dahinter, warum wir Kinder bekommen moechten. So leben wir weiter, und dafuer braucht man nicht mal die ET, denn das weiss jeder, der mal verstanden hat, wo die Kinder herkommen.
Mir schon, Dir aber nicht in der wirklichen Konsequenz. Der "Trieb" hinter der Fortpflanzung, besser die Motivation, ist natürlich absoluter Nonsens. Das liegt uns wahrlich in den Genen, nicht anders als jeder absolut jeder Lebensform oder Semilebensform auf dieser Erde.
Das die ET von einem Lebewesen als Mutter aller Lebenswesen, nach deiner Definition von Lebewesen, ausgeht und dieses Lebewesen noch immer lebt, bestreite ich.
Denn das 1. Leben bestand aus Einzellern millionenfach und das der Ursprung allen Lebens eine einzige Zelle war gehört ins Reich der Fabel. Solltest Du die erste "Spezies"
meinen sieht es anders aus.

(08-04-2017, 13:21)Ulan schrieb: Wer Wissen hinterlassen will, sollte das am besten an mehrern Orten tun. Alles auf die Karte zu setzen, dass zumindest die Erde selbst eine Kalamitaet uebersteht, erscheint mir dem Ziel nicht angemessen.
Du gehst immer weiter vom Topic weg und weichst klaren Fragestellungen aus. Im übrigen die "Stille" im Universum unter der Betrachtung des Alter macht es leider unwahrscheinlich für Technologien welche, auf welchen Weg auch immer, Einstein umgehen.
Realistisch werden wir wohl eher Himmelskörper in unserem System besiedeln.
Ansonsten stellt sich natürlich die moralische Frage ob der Mensch das Recht hat auf anderen Planeten in anderen Systemen einzumarschieren.
Hat das dortige vermtl. Leben kein Recht auf seine eigene Chance?
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#8
(08-04-2017, 15:58)Smiler schrieb: Mir schon, Dir aber nicht in der wirklichen Konsequenz.

Und woran machst Du das fest? An dem, was Du hier antwortest, laesst sich das nicht erkennen.

(08-04-2017, 15:58)Smiler schrieb: Der "Trieb" hinter der Fortpflanzung, besser die Motivation, ist natürlich absoluter Nonsens. Das liegt uns wahrlich in den Genen, nicht anders als jeder absolut jeder Lebensform oder Semilebensform auf dieser Erde.

Das ist lediglich die Frage nach der Henne und dem Ei, also einerlei, wie herum Du das jetzt aufzaumen willst. Und wenn's uns in den Genen liegt, wie Du richtig sagst, nennt man das einen Trieb. Ein Lebewesen, das diesem Trieb, sich fortpflanzen zu wollen, nicht folgt, scheidet aus der unendlichen Kette des Lebens aus. Nichts anderes beinhaltet das, was ich gesagt habe. Ich habe lediglich die andere Seite derselben Medaille hervorgehoben.

(08-04-2017, 15:58)Smiler schrieb: Das die ET von einem Lebewesen als Mutter aller Lebenswesen, nach deiner Definition von Lebewesen, ausgeht und dieses Lebewesen noch immer lebt, bestreite ich.
Denn das 1. Leben bestand aus Einzellern millionenfach und das der Ursprung allen Lebens eine einzige Zelle war gehört ins Reich der Fabel. Solltest Du die erste "Spezies" meinen sieht es anders aus.

Und wie willst Du diese Unterscheidung treffen? Richtig, das kannst Du nicht. Und im Prinzip muss es an einem Punkt eine Zelle gewesen sein, sonst waeren nicht alle heutigen Lebewesen miteinander verwandt. Falls da mehrere Zellen (oder zellartige Gebilde) gleichzeitig entstanden sind, hat jedenfalls nur eine (oder besser deren Nachfahren) ueberlebt, sonst wuerden nicht alle Lebewesen prinzipiell gleich funktionieren und prinzipiell dieselben Codes benutzen (mit kleineren Abweichungen). Dass das uebrigens auch fuer uns so gilt, liegt daran, dass fuer unsere Ahnenreihe nur unsere Keimzellen zustaendig sind (unser Koerper und Geist sind da nur Mittel zum Zweck), und diese sind prinzipiell genau so unsterblich wie Einzeller. Bei der Fortpflanzung entsteht kein neues Leben, wie es oft umgangssprachlich behauptet wird, sondern eine der potentiell unsterblichen Zellen der Mutter verschmilzt mit einer der potentiell unsterblichen Zellen des Vaters, und es wird weitergelebt. Diese Zellen haben jedenfalls eine ungebrochene Zellteilungsgeschichte, die auf die Ursprungszelle am Anfang der Evolution zurueckgeht. Dazwischen wurde weder gestorben noch neues Leben geschaffen.

Ansonsten ist der Einwand bezueglich der ersten "Spezies" sowieso nebensaechlich und fuer die Betrachtung der Evolutionsgeschichte, um die es hier ging, belanglos. Von was fuer einem Unterschied reden wir da? Ein paar Wochen oder Jaehrchen im Angesicht von mehreren Milliarden Jahren Evolutionsgeschichte? Jedenfalls muss irgendwann einmal eine Zelle, die die prinzipielle Replikation, wie wir sie heute kennen, durchfuehrte, angefangen haben, sich genau so zu vermehren. Falls es davor eine Lebenswelt mit vielen unterschiedlichen Modellen gab (was nicht auszuschliessen ist), ist diese jedenfalls verloren gegangen, ohne Spuren zu hinterlassen.

(08-04-2017, 15:58)Smiler schrieb:
(08-04-2017, 13:21)Ulan schrieb: Wer Wissen hinterlassen will, sollte das am besten an mehrern Orten tun. Alles auf die Karte zu setzen, dass zumindest die Erde selbst eine Kalamitaet uebersteht, erscheint mir dem Ziel nicht angemessen.
Du gehst immer weiter vom Topic weg und weichst klaren Fragestellungen aus. Im übrigen die "Stille" im Universum unter der Betrachtung des Alter macht es leider unwahrscheinlich für Technologien welche, auf welchen Weg auch immer, Einstein umgehen.
Realistisch werden wir wohl eher Himmelskörper in unserem System besiedeln.

Von der Umgehung Einstein'scher Theorien redet niemand. Die naechsten Sterne sind im Moment 4,2 Lichtjahre entfernt. Das liesse sich, mit einigem Aufwand, innerhalb eines Menschenlebens erreichen. In nicht allzu ferner Zukunft werden wir auch Sterne in unter einem Lichtjahr Abstand haben. Im Uebrigen geht's ja nicht darum, alles heute und jetzt zu erreichen, sondern lediglich die Sache in die Wege zu leiten. Dass das noch ein Weilchen dauern wird, ist klar, nur wenn man gar nicht erst anfaengt, passiert es nie. Aber genau so, wie dieser Thread den Titel "die Welt und ihr Alter" hat, so haben wir hoffentlich noch etwas Zeit, unsere Plaene auch umzusetzen. Das Universum selbst hat jedenfalls noch ein paar Jaehrchen vor sich.

(08-04-2017, 15:58)Smiler schrieb: Ansonsten stellt sich natürlich die moralische Frage ob der Mensch das Recht hat auf anderen Planeten in anderen Systemen einzumarschieren.
Hat das dortige vermtl. Leben kein Recht auf seine eigene Chance?

Seit wann kuemmert uns Menschen so etwas? Es waere aber durchaus interessant, ob das Leben uns aehnlich waere (siehe Panspermie-Hypothese) oder vollkommen anders. Natuerlich sollte man sich ueber solche Fragen Gedanken machen; das sollte uns aber nicht davon abhalten, es zu versuchen.
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#9
Kleiner Nachtrag:
Die Erde und alle erdnahen Meteoriten haben ein Alter von 4,55 +/- 1% Mrd. Jahre. Genaueres hat Thomas Waschke zusammen getragen, auch was die Beschreibung der Methoden angeht: *http://www.waschke.de/twaschke/artikel/alter/alter_1.htm. Die Sonne ist geringfügig älter: 4,57 Mrd. Jahre. Man kann sagen, dass das ganze Sonnensystem etwa zur gleichen Zeit entstanden ist.

(08-04-2017, 07:08)Smiler schrieb: Warum sollte es sich lohnen?
Die Frage ist berechtigt, weil wir dringlichere Problem haben. Aber Visionen/Utopien bündeln die Synergien, so dass sich auch andere Probleme angehen lassen z. B. das der Übervölkerung oder der ungerechten Verteilung. Beobachten-und Merken-Können bedeutet die edelste Form der Wechselwirkung mit der Welt. Ein Verlust würde aus der Menschheit eine dumme Masse machen (gehe ich mal unbewiesen von aus).

(08-04-2017, 07:08)Smiler schrieb: Nur für "unsere" Erde gesprochen, besteht nicht ein gewisses Risiko durch eine solches "Erbe" an unsere "Nachfolger"?
Aktuell unser Atmommüll,, dieser wird noch strahlen wenn unsere wirklichen Nachkommen längst "vergessen" haben was dort vergraben wurde.
Letzteres ist zwar richtig, spricht aber eigentlich für eine langfristige Vision, die eben Langzeitwirkungen berücksichtigt. Die menschliche Politik krankt ja gerade daran, dass politische Überlegungen bestenfalls für Legislaturperioden oder die Lebensdauer der Diktatoren gelten.

(08-04-2017, 07:08)Smiler schrieb: Mir scheint in solchen Überlegungen ist immer eine gehörige Portion Wunschdenken nach Unsterblichkeit enthalten.
Ja, richtig. Aber gerade die Religionen versagen bei langfristigen Perspektiven. Wenn ich "mein" Christentum betrachte, wird praktisch nur eine Lebensspanne berücksichtigt, obwohl gerade der Gottesbegriff eine langfristige Perspektive verlangt. Auf Gottes "Schemel" darf eben nicht herum "gekrümelt" werden nach dem Motto: "Nach uns die Sintflut". Der "Schemel" muss noch viele Erdalter halten!

(08-04-2017, 07:08)Smiler schrieb: Für mich liegt der Denkfehler schon im Ansatz uns den Status eines "Beobachters" einzuräumen, bzw. einen besonderen "Status". ...
Ja, was soll mit anderen Intelligenzen sein, seien sie irgendwo im Universum oder in unserer Zukunft? Selbstverständlich können sie genauso "beobachten" und Erkenntnisse sammeln wie wir. Das Eine schließt das Andere ja nicht aus.

(08-04-2017, 07:08)Smiler schrieb: Spielt es wirklich eine reale Rolle, für uns, ob die Menscheit noch 100, 10.000 oder XYZ Jahre existiert oder ein Erbe hinterlässt?
Ich denke ja - es spielt für unser Selbstverständnis eine entscheidende Rolle, ob wir in einem solch riesigen Zeitrahmen kommunizieren wollen oder nicht. Es ist eine Frage, wie bewusst wir Erkenntnisse gewinnen und welchen Wert sie für uns darstellen.

(08-04-2017, 07:08)Smiler schrieb: Grundsätzlich rein wissenschaftlich ob nun "Big Crunsh" oder "Big Rip" bedeutet es doch eben es ist vollkommen egal.
Da gebe ich dir Recht. Mir ging es darum, unserem Wissen einen besonderen Status zu ermöglichen, gewissermaßen seine Wertschätzung zu verbreiten. Denn wenn ich mir unsere Menschenwelt ansehe, wie sie sich täglich betäubt, so sehe ich Nachholbedarf. Damit hast du Sinn und Zweck.


@Ulan: Ja auch eine Langzeit-Kommunikation á la Seti@home wäre eine sinnvolle Möglichkeit - und wenn die Übermittlung Jahrzehnte bis Jahrhunderte brauchte.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#10
Ich bilde mir ein die Evolution ziemlich gut verstanden zu haben und wenn ich draußen im  "Wald und auf der Heide" unterwegs bin - - kommt recht häufig vor - dann mach ich mir gerne Gedanken darüber, wie die Entwicklung verlaufen wäre, wenn die "Komposition" der Gundzusammensetzung  nur ein bisschen anders ausgefallen wäre. Leben ermöglicht Leben.
Unsere lebensfreundliche Atmosphäre wurde erst durch Leben lebensfreundlich.. Es scheint sogar, dass das Leben in soweit auch den Anteil wichtigen Spurengase reguliert, welche die Durchschnittstemperatur unsere Erde auf optimalem Niveau stabilisieren.

Hier könnte ich noch einiges aufzählen.. was mir  diesbezüglich so alles aufgefallen ist und warum ich überzeugt bin, dass das Leben überhaupt erst ein Leben auf unser Planeten ermöglicht, welches auch besonders dadurch auffällt, für die Ewigkeit tauglich zu sein. In jeder Lebensform steckt ein mehr oder weniger ausgeprägter Selbsterhaltungs-und Fortpflanzungs-Regenerationstrieb.

Darauf brauch ich ja aber sicher nicht weiter eingehen.. um festzustellen, dass Leben mehr zu beinhalten scheint, als einfach nur ein erstaunliches biochmisches Wunder zu sein. Um noch mal darauf einzugehen, glaube ich nicht, dass es uns geben würde, wenn die Evolution auch nur ein bisschen weniger grausam verlaufen wäre und sich die Zutaten dieser Grausamkeit nicht ganz genau so entwickelt hätten.

Ich meine mit alldem, dass ich es durchaus für möglich halte, dass das Leben um einiges alter ist, als unsere Sonne und dass wir nie selbst unser Welt wirklich verlassen werden, aber dafür eines Tages eine Art biologisches Evolutions-Programm schreiben werden - vielleicht auch auf subatomarer Ebene - welches als Kode  die nächste Generation des Lebens irgendwo da draußen auf einen Planeten mit brauchbaren Voraussetzungen wieder zusammenbaut.


Ist natürlich alles wilde Spekulation, aber würde uns eine wichtige Bedeutung geben und auch sonst so manchem anderen etwas mehr Sinn.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#11
Oh ja! Das Leben (wir, aber eben auch die Mikrobiologie) ist in jedem Fall ein regulierter Vorgang. Es kann gut sein, dass wir Menschen die Aufgabe haben, Kohlenstoff zu recyclen - jedenfalls eine Weile. Danach werden wir vielleicht weg-geregelt. Das Leben bildet ja heute schon Sporen, die von (irdischen) Winden in die obere Atmosphäre getragen und dort vom Sonnenwind weggeblasen werden. Vielleicht könnten wir Nanorobots entwickeln, die anderswo Leben hinpflanzen (also ein Bisschen nachhelfen).
(Yup - auch wilde Spekulation!)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#12
(08-04-2017, 21:50)Geobacter schrieb: Unsere lebensfreundliche Atmosphäre wurde erst durch Leben lebensfreundlich.

Ein interessanter Gedanke, der mir noch gar nicht in den Sinn gekommen ist.
Ja, da dürftest Du recht haben.  Das CO2 in der Luft wird durch die Pflanzen erzeugt; vor der Existenz von Pflanzen kann es noch keines gegeben haben !
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#13
Ja, teilweise: Die Uratmosphäre können wir vergessen, weil die Erde damals noch weniger Masse und darum ihre Uratmosphäre verloren hatte. Interessanter ist jene Atmosphäre, die herrschte, als in den Urozeanen erste Lebenskeime auftraten. Laut Wikipedia (auf die Schnelle) bestand diese sogenannte "Zweite Atmosphäre" aus Wasserdampf, Methan, Ammoniak und Schwefelwasserstoff. Frühe Stoffwechselvorgänge von gärenden und chemolithotrophen Bakterien und Archaeen erhöhten zusätzlich den Gehalt an Stickstoff und auch Methan. Die leichten Gase wie Wasserstoff oder Helium verflüchtigten sich in den Weltraum. Wiki
Als erste pflanzenartige Zellen verstanden, Kohlendioxid zu spalten und dadurch freien Sauerstoff erzeugten, führte dies zu einer permanenten Vergiftung der ersten Lebensformen. Sauerstoff ist für Archaeen ein sehr starkes Gift. Das kam einer gigantischen Lebenskrise gleich (Große Sauerstoffkatastrophe).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#14
Oh Weh, Oh Weh, die Große Sauerstoffkatastrofe !
Lieber nichts hier erwähnen, denn wir haben ja bekanntlich das CO2 Desaster und das Ozonloch,
wenn jetzt noch die Große Sauerstoffkatastrofe dazukommt, dann haben wir nichts mehr zu lachen.

Eigentlich kann ich mir all das nicht vorstellen. Du berichtest von Bakterien, die Stickstoff erzeugten, und auch Methan
Aber woher kamen diese Bakterien ?
Ein kahler Planet (riesiger kugelförmiger Gesteinsbrocken) rast durch das All. Absolutes Vakuum
Wie hätten sich da Bakterien bilden können ?

Und soeben beim Schreiben fiel mir auf, daß ich von einem "riesigen kugelförmigen Gesteinsbrocken" schrieb.
Wer erzeugte die Kugelform ?

Das ist ja schon auffällig. Wenn die Erde durch Explosion eines Sterns entstanden wäre, wie neuerdings behauptet wird, die Erde also eine Art Granatsplitter wäre, dann wäre es ein zackiger scharfrandiger Riesensplitter, und hätte nie die liebliche Kugelgestalt

Und der liebe Mond ebensowenig
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#15
Willst du hier Realsatire üben? Du wirst dir doch denken oder bei Wikipedia nachsehen können, wie die Erde entstand, dass sie Schwerkraft genug besaß, eine Atmosphäre zu halten, dass Gestein in dieser Masse und bei dessen Hitze plastisch wird. Die Kugelform ist dann ein "Gleichgewichtszustand", der jede momentane Deformation ausgleicht.

Ja Erde, Mond, Sonne usw. sind zusammen geballte Überreste mehrerer Generationen früherer Sterne. Ich meine, wir seien die vierte Generation seit Urknall.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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