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07-06-2017, 12:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-06-2017, 15:32 von Ulan.
Bearbeitungsgrund: Link unanklickbar gemacht (siehe Liste erlaubter Links)
)
Hildegard von Bingen
„Sie wird es zu etwas bringen“,
sprach der Vater von von Bingen,
denn als zehntes Kind, von Adel,
ward geboren einst das Madel.
Doch zum Abschied musst‘ er zwingen
sich, von Hildegard von Bingen,
die - mit Jutta zur Komplizin -
kam ins Kloster, als Novizin.
Mit den Schwestern oft am Singen
war die Hildegard von Bingen.
Musizieren kann sich lohnen:
Danach hatte sie Visionen.
Und die Glocken taten klingen
bei der Hildegard von Bingen,
und sie betete bis Ostern
um die Gründung von zwei Klostern.
Eingerahmt von schönen Dingen
war die Hildegard von Bingen,
und am Abend schrieb sie gerne
über Liebe, Kunst und Sterne.
Als die Siechenden anfingen,
bei der Hildegard von Bingen
ins Skriptorium zu wanken,
heilte sie hernach die Kranken.
An den Lippen viele hingen
bei der Hildegard von Bingen,
und erklärten sie, ganz eilig,
schon zu Lebzeiten als heilig.
Merke:
Daher heute noch verschlingen
wir die Bücher von von Bingen.
Nachzuhören (werbefrei) unter:
*https://www.youtube.com/watch?v=nYnWSacsnO0&feature=youtu.be
Anmerkung:
Hildegard von Bingen war Benediktinerin, Universalgelehrte, Komponistin und Dichterin. Als zehntes Kind wurde sie - wie damals üblich - im achten Lebensjahr in ein Kloster gegeben, gemeinsam mit der acht Jahre älteren Jutta von Sponheim („und meine Eltern weihten mich Gott unter Seufzern“).
Schon als Kind hatte sie Visionen, die sie Jahre später in einem Visionswerk niederschrieb („Scivias - wisse die Wege“). Sie gründete zunächst das Kloster Rupertsberg bei Bingen für Adelstöchter, später noch das Kloster Eibingen, in welches auch Nichtadelige eintreten durften. Sie wurde bereits zu Lebzeiten als Heilige verehrt, allerdings erst viele Jahrhunderte später in das Verzeichnis für Heilige aufgenommen. Aufgrund ihrer medizinischen Abhandlungen wird sie noch heute mit Naturheilkunde in Verbindung gebracht.
KAISER BARBAROSSA RIEF AUF EINMAL "HOSSA"
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07-06-2017, 15:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-06-2017, 15:48 von Ulan.)
Herzlich Willkommen im Forum! Ist das so eine Art Merkgedicht?
Kleiner moderativer Hinweis: Ich habe den Link unanklickbar gemacht (siehe Liste erlaubter Links). Nicht alle Moderatoren haben Lust oder die Bandbreite, sich verlinkte Videos oder Texte anzuschauen, um diese inhaltlich zu ueberpruefen, weshalb es diese Linkliste gibt. Wer dies will, kann die URL selbst in den Browser kopieren. Das verlinkte Gedicht ist natuerlich vollkommen unbedenklich, aber das soll, wie gesagt, nicht ueberprueft werden muessen.
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Lieber Ulan,
das kann ich gut nachvollziehen, dass Ihr nicht jedes Video überprüfen könnt. Da mein Video nur 1 Minute lang ist, habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, dass es auch SEHR lange Videos gibt . Insofern habe ich absolutes Verständnis dafür. Mir ging es nur darum, für den, der möchte, einen "Lese-Service" anzubieten (es gibt ja auch Menschen mit Sehbehinderung).
Zum Gedicht:
"Merkgedicht" ist ein schöner Ausdruck, den ich bislang noch gar nicht kannte. Klar kann man sich das Gedicht merken und auch aufsagen (darüber freue ich mich natürlich). In erster Linie geht es mir aber in den Gedichten darum, auf nette und humorvolle Art auf interessante und beeindruckende Menschen aufmerksam zu machen. Dass man dabei noch etwas lernen kann, ist ein schöner Nebeneffekt. Vor allem möchte ich aber das Interesse wecken und Spaß vermitteln.
Danke für Deine Nachricht und den Willkommensgruß!
Viele Grüße zurück,
Georg
KAISER BARBAROSSA RIEF AUF EINMAL "HOSSA"
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Auch von mir ein herzliches Willkommen.
Übrigens: Merk- und Lehrgedichte haben eine große Tradition. Vor allem in der Antike und während der Aufklärung.
MfG B.
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Hallo Bion,
vielen Dank für den Tipp, hab's gleich gegoogelt.
Schade, dass diese Gedichte aus dem Lehrplan verschwunden sind (außer: 333- bei Issos - Keilerei ).
Danke für's Willkommen und viele Grüße zurück,
Georg
KAISER BARBAROSSA RIEF AUF EINMAL "HOSSA"
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Was war Hildegard von Bingen wirklich ?
Mich interessieren keine Verteufelungen und keine unrealistischen Glorifizierungen.
Es war eine Wohltäterin der Menschheit, eine selbstlose Frau, die in aufopfernder Weise den Armen half.
Aber sie hatte nur sehr unzureichende Mittel, irgendwelche Heilpflanzen und sonst nichts.
Kein Rö, kein MRT, kein CT, keinen Ultraschall, kein Blutlabor, kein Harnlabor, kein Mikroskop zur Ansicht von Stuhl, medizinische Steinzeit eben
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20-06-2017, 16:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-06-2017, 17:12 von Sinai.)
(20-06-2017, 16:13)Sinai schrieb: . . . eine selbstlose Frau, die in aufopfernder Weise den Armen half.
Habe nochmal darüber nachgedacht. Eigentlich war sie nicht selbstlos, denn wenn ich für 10 Jahre harte Arbeit dann 1000 Jahre lang im Paradies wohnen kann, ist das ein s e h r g u t e r Stundenlohn
Aufopfernd könnte eine Heidin sein - aber eine die sich dafür eine Fahrkarte ins Paradies erarbeitet, ist sehr berechnend und weiß genau was sie will
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20-06-2017, 23:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-06-2017, 23:10 von Ekkard.)
(20-06-2017, 16:57)Sinai schrieb: Habe nochmal darüber nachgedacht. Ja, aber nicht weit genug. Die Frage ist immer, was haben gleichgestellte Personen ihrer Zeit getan. Sie haben sich über ihre familiären Verpflichtungen hinaus nicht um das Wohl des allgemeinen Volkes gekümmert. Im Gegenteil, sie haben ihre Vorurteile sorgsam gehütet. Es braucht uns heute nicht zu kümmern, ob jemand auf das Paradies geschielt haben mag. Wichtig ist die Wahrnehmung der Not anderer zu einer Zeit, als andere noch nicht daran zu denken gewöhnt waren.
(20-06-2017, 16:57)Sinai schrieb: Eigentlich war sie nicht selbstlos, denn wenn ich für 10 Jahre harte Arbeit dann 1000 Jahre lang im Paradies wohnen kann, ist das ein s e h r g u t e r Stundenlohn Dieser "Kuhandel mit Gott" war ganz sicher nicht das Handlungsmotiv. Daran wären zu ihrer Zeit viele interessiert gewesen. Sondern sie hat gesehen, was andere geflissentlich übersehen haben, nämlich die Not.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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21-06-2017, 07:43
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21-06-2017, 07:44 von Sinai.)
Sagen wir so:
"Hildegard von Bingen war eine religiös motivierte Frau, die auf eigene Kosten und mit Spendengeldern unaufhörlich
versuchte, Kranke zu heilen. Versuchte!
Allerdings ist es bei Betrachtung der ihr zur Verfügung stehenden, völlig unzureichenden Diagnosemöglichkeiten
wenig wahrscheinlich, daß sie tatsächliche Heilerfolge - die über die Selbstheilungskräfte von Kranken signifikant
hinausgingen - erzielt hatte"
Der Wille geht vors Werk !
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21-06-2017, 09:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21-06-2017, 09:39 von Ulan.)
Man muss nicht alles zerreden. Auch wenn Altruismus letzlich auch Belohnungsaspekte hat (die meisten Menschen fuehlen sich gut, wenn sie etwas Gutes tun), mindert das doch in keiner Weise die positive Wirkung auf andere. Und von Hildegard von Bingen kann wohl kaum jemand erwarten, moderne Medizin zu kennen. Ihr Verdienst war der, das medizinische Wissen ihrer Zeit so mit konkreten Handlungsanweisungen und in deutscher Sprache aufzuschreiben, dass auch einfache Leute es verstanden. Dass vieles davon nicht oder unzureichend funktionierte, ist zwar bedauerlich, kann man ihr aber nicht anlasten; sie hat ja auch nicht behauptet, dass das ihre eigenen Erkenntnisse gewesen waeren.
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Hallo zusammen,
es gibt Ärzte der traditionellen chinesischen Medizin, die Parallelen zur Heilmethode von Hildegard von Bingen erkennen. Es geht aber weniger darum, wie erfolgreich Hildegard von Bingen als Heilerin war.
Wenn man heute von Leonardo Da Vinci als Universalgelehrten und -Künster spricht, so war er das – ohne seine Leistung schmälern zu wollen – in einer Zeit, in der ihm deutlich mehr Mittel zur Verfügung standen und die Voraussetzungen ungleich besser waren als im 11. Jahrhundert.
Im Mittelalter waren selbst höher gestellte Frauen in der Gesellschaft kaum vertreten. Um so bemerkenswerter war die organisatorische und intellektuelle Leistung von Hildegard von Bingen, die zudem noch von Mitleid, Hilfsbereitschaft und christlicher Nächstenliebe geprägt war.
Grüße an alle von Georg
PS: Hallo Sinai, sicherlich kann man „gute Taten“ in Frage stellen, wenn am Ende des Lebens das Paradies steht.
Die Frage ist jedoch: warum haben es dann so wenige getan? Offensichtlich gehört eine starke innere Überzeugung und eine wahrhaftige Menschenliebe dazu, in Not geratenen Menschen zu helfen. Gäbe es solche Menschen nicht, wäre es um das soziale Miteinander schlecht bestellt.
KAISER BARBAROSSA RIEF AUF EINMAL "HOSSA"
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23-06-2017, 08:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23-06-2017, 08:25 von Sinai.)
(23-06-2017, 00:19)Georg C. Peter schrieb: PS: Hallo Sinai, sicherlich kann man „gute Taten“ in Frage stellen, wenn am Ende des Lebens das Paradies steht.
Die Frage ist jedoch: warum haben es dann so wenige getan? Offensichtlich gehört eine starke innere Überzeugung
Diese "starke innere Überzeugung" etwas zu tun, weil dafür das Paradies lockt, ist nicht unproblematisch, kann manchmal gefährlich werden.
Im Einzelfall ex post schwer zu werten, aber in vielen Fällen im Katholizismus und auch anderen Religionen ist es Religiösenwahn
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(23-06-2017, 08:25)Sinai schrieb: Diese "starke innere Überzeugung" etwas zu tun, weil dafür das Paradies lockt, ist nicht unproblematisch, kann manchmal gefährlich werden.
Im Einzelfall ex post schwer zu werten...
Mag sein, aber hier reden wir ja von einem spezifischen Einzelfall. Wenn sie also ihre Ueberzeugung dazu benutzt hat, anderen zu helfen, kann man daran wohl schwer herummaekeln, und das Herummaekeln verkommt zum Selbstzweck.
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Wie soll eine Tat, die zwar gute Auswirkungen auf jemanden oder etwas hat, jedoch nur aus Egoismuss vollbracht worden ist jemanden "näher zum Himmel bringen"? Ist das nicht ein Versuch einen "guten Menschen" vor Gott vorzutäuschen, sprich eine Art "Betrug" gegenüber Gott? Da Gott jedoch allwissend sein soll, würde er dies ohnehin wissen. Meiner Meinung nach hätten solcherlei Taten keinerlei Auswirkungen auf die Möglichkeit in den Himmel zu kommen.
Ich halte es für höchst unwarscheinlich, dass eine Nonne, die sich ihr Lebenlang mit solcherlei Themen beschäftigt hat, einen solchen
Zitat: "Kuhandel mit Gott"
praktiziert hätte.
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(24-06-2017, 00:53)Karl Freitag schrieb: Wie soll eine Tat, die zwar gute Auswirkungen auf jemanden oder etwas hat, jedoch nur aus Egoismuss vollbracht worden ist jemanden "näher zum Himmel bringen"? Ist das nicht ein Versuch einen "guten Menschen" vor Gott vorzutäuschen, sprich eine Art "Betrug" gegenüber Gott?
Sehr gute Anmerkung.
Das Problem liegt somit sicher tiefer.
Genau hier sollte man untersuchen
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