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Welcher Gott ist der richtige und wieso?
#85
(08-03-2018, 18:19)dharma schrieb:
(05-03-2018, 00:15)bridge65 schrieb: Das Evangelium ist das genaue Gegenteil!

Das Christentum als Gegenteil von Religion zu betrachten, naja das ist nicht so ganz überzeugend. Im übrigen war es Jesus, der da sagte: Haltet die Gebote.

Ohne die gekommende Kirche hättest Du überhaupt keine Information von Jesus. Die Trennung ist bigott. Alles, was Du von Jesus weißt, weißt Du durch Kirche und Religion Christentum.

Du könntest nicht einmal die Bibel lesen, weil sie nicht in Deiner Sprache verfügbar wäre.

Ich mein, Du bist jetzt nicht der erste, der mit so einer verkitschten Selfmadereligion daherkommen will.

Das ist keine verkitschte Selfmadereligion, die dort aus Bridge spricht, sondern eher evangelischer Fundamentalismus in Reinform. Diese Konzentration auf das Johannes-Evangelium (einige evangelikale Organisationen verteilen nur dieses) und die Ueberhoehung des Luther'schen "sola gratia"-Prinzips (bei dem Luther sich nicht mal zurueckhalten konnte, das in seine Bibeluebersetzung hineinzuschreiben, auch wenn es da gar nicht steht) sind typische Kennzeichen.

Natuerlich gebe ich Dir insofern Recht, als diese "zurueck zu den Wurzeln"-Idee hinter vielen evangelikalen Bewegungen ein fruchtloses Unternehmen ist. Ohne den Katholizismus gaebe es keine protestantische Kirche; ihre Glaubensgrundsaetze sind untrennbar auf spezifisch katholischen Traditionen aufgebaut, was das ganze "sola scriptura"-Prinzip auch ad absurdum fuehrt. Ich denke auch, dass wir gar keine Moeglichkeit haben, den urchristlichen Gemeinden und dem, was sie wirklich glaubten, auch nur nahezukommen. Das alles ist hinter Jahrhunderten von Texttradition verschuettet.

Den Bruch sieht man ja auch in Bridges Beitrag. Die Beurteilung zu Beginn hat ja durchaus einen wahren Kern. Nur, an dem Punkt wird dann unkritisch auf Akzeptanz unseres ueberlieferten Bibeltexts umgeschaltet (wahrscheinlich auch noch eine bestimmte Uebersetzung); dann wird der Text ploetzlich so genommen, als haetten da nicht Generationen von "Kirchenvaetern" (bekannte und unbekannte) und Uebersetzer ihre Finger drin gehabt und als wuerde dort Jesus direkt zu uns sprechen.

Aber natuerlich ist das typisch menschlich in seiner Struktur. Ich muss mich auch immer wieder mal zuruecknehmen, wenn ich merke, dass, wenn mir ein Thema genehm ist, ich nicht ploetzlich die Fakten entsprechend hinbiege. Dies ist uebrigens fuer angehende Wissenschaftler eine der schwersten Uebungen, durch die sie gehen muessen, naemlich, dass man Ideen, die man fuer toll oder genial haelt, loslassen muss, wenn die Fakten anders entscheiden; der Prozess ist oft schmerzhaft. und nach all den Jahren erwische ich mich immer noch manchmal dabei, wenn ich Erklaerungen ueberbewerte, einfach weil sie mir gefallen.

Bei der Frage, was der "richtige Gott" ist, ist man aber, mangels Daten, recht frei in der Wahl. Ein bisschen zu frei fuer meinen Geschmack Icon_wink.
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RE: Welcher Gott ist der richtige und wieso? - von Ulan - 08-03-2018, 23:51
RE: Welcher Gott ist der richtige und wieso? - von Gundi - 05-05-2018, 20:00
RE: Welcher Gott ist der richtige und wieso? - von Gundi - 06-05-2018, 16:35
RE: Welcher Gott ist der richtige und wieso? - von Gundi - 05-05-2018, 19:56

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