Ulan schrieb:Natuerlich gebe ich Dir insofern Recht, als diese "zurueck zu den Wurzeln"-Idee hinter vielen evangelikalen Bewegungen ein fruchtloses Unternehmen ist. Ohne den Katholizismus gaebe es keine protestantische Kirche; ihre Glaubensgrundsaetze sind untrennbar auf spezifisch katholischen Traditionen aufgebaut, was das ganze "sola scriptura"-Prinzip auch ad absurdum fuehrt. Ich denke auch, dass wir gar keine Moeglichkeit haben, den urchristlichen Gemeinden und dem, was sie wirklich glaubten, auch nur nahezukommen. Das alles ist hinter Jahrhunderten von Texttradition verschuettet.
Hallo Ulan.
Menschen wie Luther braucht das Christentum.
Er sah als einer der wenigen, der die Bibel studieren dürfte , das seine Kirche völlig vom Kurs abgekommen war ...
Aus machtpolitischen und taktischen Gründen
ist die Kirche Kompromisse eingegangen
und Luther forderte, zurecht, eine radikale Kurskorrektur.
Er sah die Kluft zwischen der Lehre und Praxis seiner Kirche und den Aussagen der Bibel.
Die Kirche verkehrte das Evangelium und machte es zur Religion
weil man damit Macht und Druck ausüben kann.
Solche Kurskorrekturen hat die Kirche, die Christenheit allgemein und jeder Christ persönlich, immer wieder nötig,
Denn; unserer Erkenntnis ist Stückwerk und 'unser Fleisch ist schwach'...
Gott sei Dank! - gibt es diese Aufbrüche immer wieder;
Back to the Roots....
und - Preis Gott :) - haben sie , entgegen deiner Einschätzung, sehr fruchtbare Ergebnisse zur Folge.