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Lösungsvorschläge für mein Problem
#1
Ich stelle euch gleich mein persönliches Problem vor und hoffe das jemand vlt ein paar Vorschläge machen kann, denn hier sind ja sehr fähige Leute im Forum. Es geht um um meine Freundin, die aus einem anderen Kulturkreis kommt als ich, sie ist Muslima. Sie glaubt zwar an keinen Gott, aber für ihren Kulturkreis, also Familie andere Freunde etc., ist sie es. Nun belastet es sie sehr, da für die ferne Zukunft eine Entscheidung treffen muss und beide sie wahrscheinlich unglücklich machen werden. Die Möglichkeiten beständen darin ihre Familie zu enttäuschen, was von deren Seite mit Kontaktabbruch und Verurteilung bestraft werden würde oder sich einfach dem Willen ihrer Familie zu beugen und ihr Leben so akzeptieren wie ist es, was beides keine Glücklich Lösung ist. Denkt ihr es wäre besser für sie sich einfach von mir zu trennen um somit kein leid über ihre Familie zu bringen und sie einfach über mich weg kommt ,oder seht ihr da eine andere Lösung? 
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#2
Hallo Holmes,

ich kenne das Problem leider sehr gut. Viele junge Muslima befinden sich in diesem Dilemma.

Zum einen verweise ich auf professionelle Hilfestellungen von Therapeuten (das Dilemma Deiner Freundin kann durchaus zu einer Depression führen, wenn sie nicht bereits da ist) oder Beratungsstellen (die gibt es in jeder größeren Stadt).

Meine Erfahrung ist aber auch die:

Die Familie Deiner Freundin hat zwar diese kulturell-religiösen Vorstellungen und entweder Sorge um deren "Seelenheil" oder sie sorgt sich um das Gerede anderer. Andererseits gehe ich davon aus, daß Ihre Familie sie auch liebt und ihr grundsätzlich nicht feindlich gesinnt ist.
Die Frage ist daher, wie ernst die Familie die Drohung mit Verstoßung wirklich meint. Eventuell kann der Loslösungsprozeß vollzogen werden, ohne einen Bruch zu verursachen. Die Frage ist, wie diskussions- und lernfähig ist die Familie.

Das geht nicht von heute auf morgen, es ist ein langer Prozeß, in dem beide Seiten Schmerzen spüren werden, aber am Ende sollte die Erkenntnis stehen, daß Liebe und Lebensglück auf beiden Seiten durch die Akzeptanz der Eigenverantwortlichkeit erhalten bleiben.

Die Familie muß letztendlich akzeptieren, daß diese Loslösung für alle Beteiligten das beste ist. Die Familie wird durch eine Verstoßung nicht glücklich. Das Gerede der anderen ignoriert man oder geht aktiv hiergegen vor.

Kämpft um Eure Liebe, aber nicht gegen die Familie, sondern mit der Familie.
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#3
(24-08-2017, 09:59)HJS6102 schrieb:  Die Frage ist, wie diskussions- und lernfähig ist die Familie.

Ihr Vater ist ein sehr rechts Orientierter und konservativer Mensch, aber die Mutter sie wäre wahrscheinlich sogar einverstanden, hat aber keinen Einfluss auf die Vater-Figur, denn er entscheidet.
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#4
Die Frage ist doch, liebt er seine Ideale mehr als seine Tochter? Wie sehr würde ihn der Verlust schmerzen? Will er lieber seine Tochter traurig sehen, in den Selbstmord treiben?

Jeder Mensch ist lernfähig und ein Vater sollte das Wohl der Tochter erkennen können.

Zudem könnte der Vater Angst haben isoliert zu werden, wenn er den Bruch will, der Rest der Familie aber nicht.

Daß die Mutter möglicherweise auf Eurer Seite ist, ist gut, vielleicht ist ihr Einfluß nicht so gering wie sie und ihr glaubt.
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#5
Die Frage ist wie ich herausfinden soll, ob er so reagieren wird. Ich kann nicht abschätzen wie es im Extremfall aussieht, ob es komplett eskalieren würde oder doch nicht so schlimm wäre.
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#6
Das kann ich aus der Ferne auch nicht pauschal beantworten. Deine Freundin müßte ihn am besten einschätzen können und wie viel er bereits weiß oder ahnt. Man muß ihn wohl langsam auf die Problematik hinführen.

Aber an dieser Stelle solltet ihr professionelle Hilfe hinzuziehen, die auch alle Details erfahren sollte, um psychologisch geschult antworten zu können.
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#7
Hallo lieber Holmes!

Verstehe ich das richtig: Du und deine Freundin glauben nicht an Gott.
Das ist dann wohl ein Scheinproblem. Icon_cheesygrin  
Mache dich zu einem Scheinheiligen und welchsle zum Glauben der Eltern deiner Freundin, die sind dann im Schein dessen was sie wollen und euch kann es egal sein, weil ihr ja sowieso nicht an Gott glaubt.
Wenn die Eltern allerdings eine religöse Praxis von euch sehen wollen... is blöd. Aber vielleicht das kleinere Übel, oder?

Wichtig ist eure Liebe! Das ist das was zählt! Nicht Gott! Also auch kein Atheismus!!!
Wenn euer Nichtglaube eure Liebe verhindert WEIL ihr Atheisten seid, dann ist m.E. der Atheismus zu hinterfragen.
Ich würde mich lieber zu einer Religion bekennen als auf den Geliebten zu verzichten.

Glaube ist doch eh nur etwas das im eigenem Herzen stattfindet und wenn Gott bei euch da keinen Platz hat, dann sieht das doch eh keiner.
Werdet einfach glückliche Scheinheilige!
Icon_razz

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#8
Sicherheitshalber eine Anmerkung wegen dem Begriff "Scheinproblem" im vorherigen Eintrag.....darüber habe ich nur kurz was gelesen, ist was analytisch Philosophisches.
-------------------
Kommt es unter Atheisten vor, dass sie sich lieber zugunsten des Atheismusses gegen die Liebe entscheiden?
Die Film und Romanwelt ist voll mit dramatische Liebesgeschichten. Liebt ein reicher Mann eine ärmere Frau, so entscheidet sich so mancher gegen seine Liebste (oder umgedreht). Das Materielle wird mehr geschätzt als die Liebe.
Hier geht es jetzt um Gott. Einen Gott den es im Denken der Atheisten nicht gibt.
Kann etwas an das man nicht glaubt soviel Macht haben? So viel Macht über einen Atheisten um eine Liebe verhindern zu können?
--------------

Lieber Holmes, oder ist das Problem schlimmer, bist du unerwünscht von den Eltern deiner Freundin?
Ich wünsche dir sehr viel Glück, und dass dich die Eltern deiner Freundin akzeptieren.

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#9
Wenn es nur so einfach wäre :), aber der Vater will mich geschweige denn treffen noch weiß er davon, als er uns mal erwischt hat, hat er mir gedroht.
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#10
(24-08-2017, 09:59)HJS6102 schrieb: Die Frage ist daher, wie ernst die Familie die Drohung mit Verstoßung wirklich meint.
... Kämpft um Eure Liebe, aber nicht gegen die Familie, sondern mit der Familie.

Leider gibt es solche Fälle auch bei Eltern die einen schwulen Sohn haben und diesen verstoßen und enterben. Da ist mir ein Fall bekannt.
Dieser Sohn hat sich für die Liebe und somit den Bruch mit den Eltern und seiner Enterbung entschieden.
-----------------------

Lieber Holmes,

das ist dann wohl eine sehr schwere Entscheidung die nur deine Freundin fällen kann.
Eine Drohung ist allerdings schon sehr heftig und nah an der Verbrechensgrenze.

Gestern habe ich einen Radiobeitrag von einer Frau gehört die zwangsverheiretet wurde. Und das ist in Deutschland geschehen!
Ich finde dass es nicht sein darf, dass in Deutschland sowas überhaupt möglich ist. Würde dieses Vorgehen und Verhalten in Deutschland mehr Aufmerksamkeit und Verfolgung bekommen und unter Strafe stehen, wären mit der Zeit sicherlich auch Fälle wie den den du gerade erlebst, am verschwinden. Zumindest langsam.
Menschen die hier leben sollten die Entscheidungsfreiheit jedes Menschen achten MÜSSEN. Daszu muß sich ihre Denkweise veränderm, doch diese kann sich nur dann verändern wenn sie dazu gezwungen werden.

Das Problem ist wohl die Religionsfreiheit die keinerlei Grenzen hat.
Es ist m.E. unverantwortlich wenn in einer Demokratie eine Grenzenlosigkeit herrscht.

Der Selbsterhalt der Demokratie sollte geschützt werden. Dazu gehört es auch dass keine Religion über das Wesen, das eine Demokratie ausmacht, praktiziert werden darf.
Das kann man nur mit strengeren Gesetzen/Grenzen/Verbote die einen Rahmen der Freiheit bieten tun.
Demokratie sollte wie ein feststehendes "Dogma" über den Staat herrschen. Alles was den Menschen in seiner freien Entscheidung die sein eigenes persönliches SoSEIN (S) betreffen, fest sichern.
Jeder Mensch muß auch die Konsequenzen seines Seins und Tuns genau kennen.
Eine Gewaltandrohung aus diesen Gründen ist undemokratisch.

Wer innerhalb einer Demokratie lebt muß sie auch nach außen leben! Nicht nur weil er sie will, sonderen auch weil er sie täglich hervorbringen und gewähren MUSS.
Es hat m.E. keine gute Zukunft wenn der Staat da nicht besser eingreift. Der Staat sollte die Demokratie und die Freiheit besser schützen.
Eine Narrenfreiheit kann die Demokratie nicht schützen! Logisch!
Es besteht ein Unterschied zwischen der demokratische Freiheit und der Narrenfreiheit! Das sollte ein Staat doch erkennen können.
Das Recht auf die Ausführung einer Religion muß ihre Grenzen bekommen!!!

Wenn alle Religionen zu Deutschland gehören, dann muß auch DAS Deutsche Gesetz ZU DEN Religionen gehören!!!
Also müssen auch alle Religionen ZU Deutschland gehöhen!....=selber Satz wie eben, nur aus einer anderen Perspektive!!! Also irgendwie UMGEDREHT. Alles HAT 2 Seiten!!!
(vielleicht habt ihr mich jetzt verstanden?)

Liebe Grüße

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#11
(24-08-2017, 10:24)HJS6102 schrieb: Die Frage ist doch, liebt er seine Ideale mehr als seine Tochter?

Der Fall hat 3 "Parteien"!
Der Vater, die Tochter und Holmes!
ALLE 3 müssen sich fragen was in ihrem jeweiligem Leben mehr Gewicht hat und somit mehr zählt und so sein soll.

-Wenn nun Holms als Atheist einen Glauben annehmen würde, so wählt er die Liebe zu seiner Freundin. Gott ist für ihn so egal, dass er sogar einen Glauben annehmen kann. Sein Inneres verändert sich dadurch nicht.


-Wenn der Vater seine Tochter mehr liebt als seine irdischen Ideale und Konstrukte, dann wählt er die Freiheit der Tochter indem er ihr eine eigenen Willen zur eigenen Entscheidung ermöglicht UND somit IST der Vater WIE Gott!!!
Er IST wie Gott, ein Gott der auch uns Menschen einen eigenen Willen gab und so eigenen Entscheidnungen ermöglichte.
Der Vater wählt somit die wahre Liebe, die Gott will!!!
Wenn der Vater seine menschengemachte Vorstellung von Gott mehr liebt als die eigene Tochter sein eigenes Fleisch und Blut, dann kann sich die Tochter fragen ob sie unter diesen Umständen noch seine Tochter sein will und sich ggf sich von dem Vater trennen.

-Wenn die Tochter den Vater mehr liebt, oder sie sich verbundener und in der Liebe der Familie sicherer fühlt als die Liebe von Holmes ihr geben kann, wählt sie die Liebe ihre Familie und damit die familieräre Liebe einer Gruppe.
Wenn sie auch mit dem Risiko des Verlassenwerdens durch Holmes leben kann und sie auch einen Grund in ihre eigene Freiheit erkennen kann und diese Freiheit auch für sich selbst will, dann verläßt sie die Familie und wählt die Liebe zu sich selbst.

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#12
(24-08-2017, 09:32)Holmes schrieb: Ich stelle euch gleich mein persönliches Problem vor und hoffe das jemand vlt ein paar Vorschläge machen kann, denn hier sind ja sehr fähige Leute im Forum. Es geht um um meine Freundin, die aus einem anderen Kulturkreis kommt als ich, sie ist Muslima. Sie glaubt zwar an keinen Gott, aber für ihren Kulturkreis, also Familie andere Freunde etc., ist sie es. Nun belastet es sie sehr, da für die ferne Zukunft eine Entscheidung treffen muss und beide sie wahrscheinlich unglücklich machen werden. Die Möglichkeiten beständen darin ihre Familie zu enttäuschen, was von deren Seite mit Kontaktabbruch und Verurteilung bestraft werden würde oder sich einfach dem Willen ihrer Familie zu beugen und ihr Leben so akzeptieren wie ist es, was beides keine Glücklich Lösung ist. Denkt ihr es wäre besser für sie sich einfach von mir zu trennen um somit kein leid über ihre Familie zu bringen und sie einfach über mich weg kommt ,oder seht ihr da eine andere Lösung? 

drohe dem Familienoberhaupt Prügel an
danach hat dieses nichts mehr dagegen, Dich mit der Tochter zu verheiraten
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#13
(25-08-2017, 08:13)Adamea schrieb: Der Fall hat 3 "Parteien"!
Der Vater, die Tochter und Holmes!

eine der drei Parteien,
der Vater, mißachtet die Menschenrechte

und er verweigert sich dem Gespräch


Zitat:aber der Vater will mich geschweige denn treffen noch weiß er davon, als er uns mal erwischt hat, hat er mir gedroht.

da gibt es nur eines:
Prügelstrafe

Holmes beweist dann,
daß er ein Mann ist
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#14
Das hier ist ein ernstes, reales Problem, keine philosophische Debatte. 

Holmes hat zwar nichts dazu gesagt, aber meiner Meinung nach sollten hier weder religiöse Dispute geführt, noch gar zur Gewalt aufgerufen werden.
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#15
Das Problem ist so alt wie die Menschheit. Es ist ein kulturelles Problem, möglicherweise vermischt mit wirtschaftlichen Interessen. In vielen Kulturen haben die jeweiligen Eltern die Ehe ihrer Kinder verabredet und vertraglich vereinbart. Die Kinder hatten dazu nichts zu melden. Menschen mit solchen Vorstellungen ist nicht beizukommen, und man lässt besser die Finger aus solchen Familien.

Meine Idee wäre, einen wohlgesetzten und -formulierten Brief an den Vater zu senden (vielleicht sogar vom eigenen Vater), und ganz formell um die Hand der Tochter zu bitten. Im Adressfeld kann man dezent die (hoffentlich gute) Berufsbezeichnung unterbringen. Und ein Bisschen Familiengeschichte könnte auch nützlich sein, wenn sie denn der Reputation dient. Und dass eine gegenseitige Einvernahme gewünscht ist, sollte ebenfalls erwähnt werden. Sollte die Anwort ausbleiben oder "Nein!" lauten, dann: Finger weg! Familienkrach von Beginn an ist keine Grundlage für eine gedeihliche Ehe. Das übersteht auf Dauer keine Liebe.

Religiöse Fragen würde ich überhaupt nicht anschneiden. Darum geht es nicht!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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