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Verständnisproblem eines Atheisten
#46
(19-01-2017, 17:45)HJS6102 schrieb: Nur noch ganz kurz zu meinen Motiven:

Ich bin nicht nur Atheist, sondern viel mehr antireligiös.
So ganz "kurz" kommst du hier nicht davon! "Antireligiös" zu sein, bedeutet mehr als nur ein paar Fragen in die Runde zu werfen. Du kannst nicht wollen, dass dir die gleiche Intoleranz nachgesagt werden muss, wie allen anderen Fundamentalisten und Weltverbesserern.

(19-01-2017, 17:45)HJS6102 schrieb: Nur meine ich, wir sollten als Menschheit erwachsen werden und nicht wie Kinder an Märchen glauben. Wir brauchen keinen Weihnachtsmann um uns Geschenke zu machen und wir brauchen keine Religion, um nett zueinander zu sein.
Hier hast du ein völlig veraltetes Bild christlicher Lehre, das seit mehr als 50 Jahren vorbei ist, und sich bestenfalls in Rückzugsgebieten hält.

(19-01-2017, 17:45)HJS6102 schrieb: Es gibt keinerlei Beweise, nicht einmal Hinweise, nicht eine Spur von Übernatürlichem in dieser Welt.
Nun, da bist du nicht alleine. Das wissen auch die Kirchenvertreter - die meisten jedenfalls. Aber es geht gleichwohl um die Lehre vom Miteinander, wie man sie beispielsweise in einigen Versen der so genannten Bergpredigt findet. Soweit ich die Kinder- und Jugendarbeit mitbekommen habe, geht es heute überwiegend um Gemeinschaft, solidarisches Handeln, Konfliktbewältigung, Beratung. Die mythologische Seite spielt im Gemeindeleben keine entscheidende Rolle mehr - jedenfalls auf protestantischer Seite.

(19-01-2017, 17:45)HJS6102 schrieb: Alles, was als möglicherweise übernatürlich angesehen wird, kann auch natürlich erklärt werden, auch wenn man die Details (noch) nicht weiß (z.B. angebliche Wunderheilungen geschehen IMMER nur dort, wo die Medizin noch nicht vollständige Kenntnisse der körperlichen Prozesse hat, wie bei Tumoren, es ist aber noch keinem Amputierten ein Bein nachgewachsen).
Du musst dein rudimentäres Kirchenwissen hier nicht ausbreiten. Diese Dinge werden nämlich in dieser Form nicht behauptet.


(19-01-2017, 17:45)HJS6102 schrieb: Als negative Auswirkungen sehe ich aber die Fundamentalisten, ...
Auch da befindest du dich mit heutigen Kirchgängern in guter Gesellschaft!

(19-01-2017, 17:45)HJS6102 schrieb: In der ... einer deutlich besseren Bildung und einer Erziehung hin zu rationalem Denken, einer Erziehung hin dazu, zu erkennen, daß Altruismus auch dem Geber geistig und körperlich gut tut, sehe ich eine große Aufgabe der unmittelbaren Zukunft. Dann hätten wir auch mehr rationale, gebildete Menschen, um z.B. den großen Risiken der Menschheit mit Vernunft zu begegnen, statt mit unsinnigen Verteilungsdebatten die ihre Ursache in auch religiös bedingten Abgrenzungen und Unwissenheit haben.
Du tust, als wenn diese Erkenntnis bzw. Handlungsanleitung an Atheismus gebunden wäre. Es sei dir versichert, dass diese Dinge auch von den wichtigen großen Religionsgemeinschaften genauso gesehen werden.

Du bewegst dich auf der Ebene des Philosophen Michael Schmidt-Salomon und seinem "Manifest des evolutionären Humanismus". Schmidt-Salomon wirft Christen genau dieselben "Fehler" an den Kopf - vor allem "Traditionsblindheit"  
(hier!).

Wenn Fundamentalisten naturwissenschaftliche Erkenntnisse bekämpfen, dann steht das auf dem selben Brett wie diese Schelte. In wesentlichen Teilen ist Ulan beizupflichten. Es kann nicht darum gehen, gegenseitig Mission zu treiben. Wie du schon ganz richtig erkannt hast, sind manche Eigenschaften solche von uns Menschen, die von den Religionslehren einfach nur aufgegriffen wurden (z. B. Ausnutzung der im Mittel größeren Muskelkraft der Männer).

Ich bin auch kein Verteidiger der biblischen Mythen, deren Sachgehalt seit vielen Hundert Jahren als überholt gelten muss. Ich verstehe selbst nicht so genau, warum man an diesen Geschichten festhält.

Es geht nicht und kann nicht gehen um das, was dort auf der Sachebene geschrieben steht (z. B. Anleitung zum Verhalten im Krieg). Sondern es geht um gedeihliches Miteinander einer Gesellschaft. Im Christentum benutzt man dazu das Wort "Nächstenliebe", obwohl "Liebe" ein viel zu enges Verhältnis andeutet, das man nicht auf alles Volk anwenden kann, dem man begegnet. Neudeutsch müsste man von "respektvoller Begegnung", "gerechtem Handeln" und dergleichen sprechen.

Aber ja, dies erkannt zu haben bedeutet natürlich, die heiligen Schriften ganz anders zu lesen, als es Fundamentalisten gemeinhin tun.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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