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Ist man dumm, wenn man Religion nur fühlt?
#61
(26-12-2013, 23:47)Mustafa schrieb:
(26-12-2013, 23:35)petronius schrieb: leid anderer zu erkennen, ist allerdings nicht irrational, sondern objektive tatsachenfeststellung

Es ist auf jeden Fall emotional.
Wer nicht weiß, was "Leid" emotional bedeutet (oder das bewusst ausklammert), kann sich schwer ein Urteil über solcherlei bilden.

Ich weiss jetzt kein Gefühl das in gleichem Maße immer gilt.
Habe ich einen schönen Viehbestand der im Sommer vor sich hinweidet
Milch und Fleisch gibt, toll Tiere zu haben

Jetzt kommt immer wieder Winter und wochenlang muss ich steile Hänge abmähen, zusammentragen trocknen, einlagern, dauernd füttern
reichts nicht verrecken die Scheissviecher auch noch.

Rate ich jetzt zu Viehbestand oder besser zu Raubzügen, schnell
abgewickelt, ertragreich, bei Bedarf leicht wiederholbar, bei eigener Zeiteinteilung.
Spass machts auch noch. Das Unfallrisiko ist überschaubar.
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#62
(26-12-2013, 23:53)petronius schrieb: wenn der sich dabei von seiner emotio anstatt seiner ratio leiten läßt

Schon wieder "anstatt"?
Ich vertraue einem Arzt, der die Emotio kennt und einbindet, und daraus mit Hilfe der Ratio die beste Heilung sucht.

Du sprachst von Weltbildern, die auf Irrationales wie Emotionen verzichten.
Willst du Emotionen jetzt doch nicht ausklammern?

Also was nun?
Kenntnis und Erfahrung im Bereich der Emotionen, oder aber der Verzicht auf Emotionen im Weltbild?
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#63
Eher sollten Emotionen nicht als Entscheidungsargument einfließen,..Entscheidungen sollten immer rein nach der Ratio erfolgen,..Beispiel: Schiffsuntergang, das Rettungsbot ist voll, fast überbeladen,..trotzdem wollen noch weitere hinein,..ratio: Belastungsgrenze erreicht, weitere Ertrinkende werden nicht ins Boot gezogen, da sost alle im Boot absaufen,..Emotion: die arme Frau da, die ziehn wir auch noch rein, und da, den auchnoch, und es wird schon irgendwie gehen,..bis das Boot absäuft,..
Aut viam inveniam aut faciam
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#64
Eben , warum immer Frauen und Kinder zuerst.
Das Thema ist doch heute Gleichberechtigung und Frauenquote.
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#65
War vielleicht von dir sarkastisch gemeint, aber sachlich gesehen ist diese Bevorzugung gleichzeitig eine Diskriminierung der Männer,..und wenn das Boot voll ist, wird ja wohl keiner nen Mann über Bord werfen um eine Frau reinzuholen,..wenn einer aus emotionalen Gründen seinen Platz abgibt, bitte, aber rationell wär das dann eben nicht
Aut viam inveniam aut faciam
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#66
Rationale Prinzipen sollte man nicht allgemein anwenden.
Wenn im Krieg die Männer die Krieg führen getötet werden
verspricht man sich eine Eindämung von Kämpfen.

Konsequenterweise müsste man die eigene Truppe auch umbringen,
dann können die sicher auch nicht auf dumme Gedanken kommen
wenn der Gegner weg ist.

Tendenziell nehmen die ja gerne etwas Rache.
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#67
Eben gerade umgekehrt! Im Krieg führen ja gerade Emotionen zu Kriegsverbrechen und Grausamkeit,..
Aut viam inveniam aut faciam
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#68
Stimmt theoretisch schon.
Praktisch hat der Andere aber auch etwas was ich gerne hätte,
falscher Glaube als Begründung für Eroberung fand ich schon immer dünn.

Emotional einem Gegner Krieg zu Errettung seiner Seele vor falschen Göttern
zuzumuten war ja recht gängig.
Leute die mein Bestes wollen, ohne mich mal gefragt zu habn was ich für mich
gut finde sind mit grundsätzlich suspekt.
Wenn ich das für das Beste halten, das die mir vom Hals bleiben
stößt man häufig auf Unverständnis und des Beste der Anderen
wird mir dann aufgezwungen.
Natürlich nur zu meinem Besten Icon_lol

Nun Weihnachten wo man den Frieden der Religion fühlt ist vorbei,
sehen wir sie jetzt mal wieder real.
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#69
(27-12-2013, 08:14)d.n. schrieb: Eher sollten Emotionen nicht als Entscheidungsargument einfließen,..Entscheidungen sollten immer rein nach der Ratio erfolgen

Aus meiner Sicht gebietet die Ratio sehr wohl die Berücksichtigung von Emotionen.
Auch in deinem Beispiel funktioniert die Trennung nicht so, wie du es beschreibst.
Die Angst vor der Überladung und dem Absaufen aller ist auch eine Emotion, während der reinen Ratio, die Gefühle (Angst, Leid, Lebenswille) ignoriert, im Grunde auch jegliche Rettung komplett egal sein kann.

Von einem Verzicht auf Ratio zugunsten rein emotionsgesteuertem Handeln hat hier ja niemand gesprochen.
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#70
(27-12-2013, 00:05)Mustafa schrieb:
(26-12-2013, 23:53)petronius schrieb: wenn der sich dabei von seiner emotio anstatt seiner ratio leiten läßt

Schon wieder "anstatt"?

ja, beides zugleich geht wohl schlecht

(27-12-2013, 00:05)Mustafa schrieb: Ich vertraue einem Arzt, der die Emotio kennt und einbindet, und daraus mit Hilfe der Ratio die beste Heilung sucht

gib mir mal ein beispiel

ich kann mir jetzt nicht so recht vorstellen, was das sein soll, bei der wahl der therapie "die Emotio zu kennen und einzubinden" - und dabei zu einem anderen, gar besseren ergebnis zu kommen als aufgrund rationaler überlegungen

(27-12-2013, 00:05)Mustafa schrieb: Du sprachst von Weltbildern, die auf Irrationales wie Emotionen verzichten.
Willst du Emotionen jetzt doch nicht ausklammern?

nein, wie kommst du darauf?

es ging aber darum, daß die berufung auf einen "gott" nicht rational ist, sondern eine sache der emotio

willst du das ausklammern?

(27-12-2013, 00:05)Mustafa schrieb: Also was nun?
Kenntnis und Erfahrung im Bereich der Emotionen, oder aber der Verzicht auf Emotionen im Weltbild?

verzicht darauf, sein weltbild auf emotionen zu gründen - das ist möglich, das habe ich bereits gefühlt ein dutzend mal geschrieben, und das ist nicht weniger wert als die berufung auf einen "unsichtbaren freund"

vielleicht hast du ja - wir wissen, daß du ein eigenes sprachverständnis pflegst - eine andere vorstellung von "weltbild" als ich. ich versteh unter "weltbild", wie ich die welt sehe, sie mir erkläre - mein modell der welt und wie sie funktioniert

und dabei stütze ich mich eben auf das, was ich weiß (oder zumindest wissen kann, wenn ich mir die mühe mache - ich kann das auch an andere delegieren, die entsprechend kompetent sind. so muß ich nicht selber atomphysiker sein, um dennoch zu "wissen", was die quantenlehre besagt) - das geht nur über die ratio. und nicht über das, was ich oder wie ich mich gerade fühle, was ich mir wünsche oder eben so vorstelle

natürlich kenne ich meine gefühle und (wunsch)vorstellungen - ich klammere sie nicht aus, mache sie aber nicht zur basis meiner vorstellung von der welt. weil ich weiß, wie subjektiv sie sind, und wie wenig sich die realität (die welt) darum schert

du magst das anders sehen. aber warum das (ich würde das als selbsttäuschung empfinden) mehr wert sein sollte als mein gesunder skeptizismus - das mußt du mir doch erst mal plausibel herleiten und begründen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#71
(27-12-2013, 15:02)petronius schrieb: aber warum das (ich würde das als selbsttäuschung empfinden) mehr wert sein sollte als mein gesunder skeptizismus - das mußt du mir doch erst mal plausibel herleiten und begründen

Das du deinen Skeptizismus gesund findest ist doch emotio, oder?
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#72
Empfehle zum Thema Emotionen/Rationalität den Vortrag "The Straw Vulcan" (leider nur in Englisch) von Julia Galef einer New Yorker Journalistin. Zu finden auf youtube. Thema: Wann rational, wann emotional entscheiden.

mfg

Glaurung40
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#73
(27-12-2013, 15:02)petronius schrieb: gib mir mal ein beispiel

ich kann mir jetzt nicht so recht vorstellen, was das sein soll, bei der wahl der therapie "die Emotio zu kennen und einzubinden" - und dabei zu einem anderen, gar besseren ergebnis zu kommen als aufgrund rationaler überlegungen

Ein Arzt, der weiß, wie sich Schmerzen anfühlen, kann weit bessere rationale Überlegungen zur Heilung anstellen, als jemand, der solche Gefühle aus seinen Überlegungen ausklammert.
Auch der Verzicht auf jegliche Empathie gegenüber dem Patienten ist m.E. kein Qualitätsmerkmal für einen Arzt.

(27-12-2013, 15:02)petronius schrieb: ich versteh unter "weltbild", wie ich die welt sehe, sie mir erkläre - mein modell der welt und wie sie funktioniert

Ich habe dich ja ganz konkret danach gefragt, ob du den Begriff Weltbild auf die reine "Funktionsweise" reduzierst. Du hattest das verneint, aber schwenkst jetzt doch wieder um.

(27-12-2013, 15:02)petronius schrieb: ich klammere sie nicht aus

Warum sprichst du dann die ganze Zeit von Weltbildern, die auf Emotionen verzichten, wenn du sie nun doch nicht ausklammerst?

Du widersprichst dir selbst, und redest auch am Thema vorbei, wenn du immer wieder versuchst, die Einbindung von Emotionen mit einem Verzicht auf Ratio gleichzusetzen.
Niemand sprach von einem Verzicht auf Ratio, du aber sprachst von Verzicht auf Emotionen.
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#74
(27-12-2013, 13:27)Mustafa schrieb: Aus meiner Sicht gebietet die Ratio sehr wohl die Berücksichtigung von Emotionen

wessen?

ich nämlich spreche davon, eigene emotion nicht zur grundlage der weltsicht zu machen (was letztlich bedeutet, die eigenen subjektiven vorlieben den anderen aufzudrücken) - du aber beharrst anscheinend darauf, daß man nicht negative emotionen bei anderen verursachen solle

was aber zwei paar völlig verschiedene schuh sind

denn andere nicht grundlos zu verärgern oder verletzen, gebietet durchaus die ratio

(27-12-2013, 13:27)Mustafa schrieb: Die Angst vor der Überladung und dem Absaufen aller ist auch eine Emotion, während der reinen Ratio, die Gefühle (Angst, Leid, Lebenswille) ignoriert, im Grunde auch jegliche Rettung komplett egal sein kann

unsinn

selbstverständlich ist die verfolgung eigener interessen durchaus rational

was, bitte, verstehst du denn eigentlich unter "ratio"?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#75
(27-12-2013, 15:58)indymaya schrieb:
(27-12-2013, 15:02)petronius schrieb: aber warum das (ich würde das als selbsttäuschung empfinden) mehr wert sein sollte als mein gesunder skeptizismus - das mußt du mir doch erst mal plausibel herleiten und begründen

Das du deinen Skeptizismus gesund findest ist doch emotio, oder?

es ist meine persönliche meinung

und weiter?

diese gestehe ich doch jedem zu, also mir auch

ich mache sie aber nicht zum maßstab meiner weltsicht oder meiner entscheidungen, die andere betreffen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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