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"Wir nehmen die Bibel halt wörtlich"
#61
(26-10-2020, 22:42)Davut schrieb: Nun denn: pass auf! Aber Willkommen im Club! 

Wer nur eine der  teilweise belustigenden 250 Dogmen der roemischen Kirche ernsthaft "angreift", also negiert, wird excommuniziert - reif für die katholische Hölle also. Nur für die ungetauften Kinder ist sie vom deutschen Papst aufgehoben worden. Die anderen brennen immer noch und sicherheitshalber auch für immer! 

Genau wie beim Himmel fragt man sich nur: Wo?

MfG

Toll. Da ich nicht excommuniziert werden kann, brauche ich mir demnach um die katholische Hölle ja schon mal keine Sorgen zu machen. Ich frage mich auch nicht, wo sie sich befindet, was ich beim "Himmel" ebensowenig fragen muss.
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#62
(27-10-2020, 22:29)Ekkard schrieb: Die Hölle ist unten, also in der Erde, Mt. 11, 23. Bekanntermaßen nimmt die Temperatur in der Erdkruste mit der Tiefe zu. In rund 5 km Tiefe (an Vulkanen eher) verkokeln organische Stoffe, Mt. 10, 28. Da scheint Matthäus tiefe Löcher gegraben zu haben, um sein Wissen zu erlangen.
Abteufungen dieser Größe wären immens teuer - und das nur wegen ein paar sündigen Seelen?
Welches oder wessen Interesse wird hier bedient?
Also der Tetzel Johann, der hat da gar ein ganz monetär-einträgliches Interesse gehabt Icon_twisted
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#63
(27-10-2020, 22:29)Ekkard schrieb: Die Hölle ist unten, also in der Erde, Mt. 11, 23. Bekanntermaßen nimmt die Temperatur in der Erdkruste mit der Tiefe zu. In rund 5 km Tiefe (an Vulkanen eher) verkokeln organische Stoffe, Mt. 10, 28. Da scheint Matthäus tiefe Löcher gegraben zu haben, um sein Wissen zu erlangen.
Abteufungen dieser Größe wären immens teuer - und das nur wegen ein paar sündigen Seelen?

Wenn das Abteufen zu teuer wird, können wir ja evtl. beide, Himmel und Hölle, "oben" vermuten.

In der Trotosphaere, wo schon jeder moderne Mensch mal (vor Corona) mit dem Urlaubsflieger war, ist es für ein gemütliches Leben im himmlischen Paradies mit über 60 Grad minus zu kalt. Das zeigen uns schon die kleinen Bildschirme ueber den Sitzreihen an. 

Etliches höher, da wo vor unseren Augen die Sternschnuppen vergluehen, da herrschen wieder Höllenbedingungen bei ueber 1500 Grad Hitze. Sonst wuerden ja auch wohl keine Meteoriten vergluehen. Also, warum zum Teufel, nicht dort die Hölle verorten? 

Aber selbst die johanneische Offenbarung, die doch sonst alles im voraus "wusste", ist darauf nicht gekommen.

MfG
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#64
(26-10-2020, 20:57)Praytes schrieb: ..... Davut stellte allerdings die Tauglichkeit von Dogmen infrage - vornehm formuliert...worauf ich einwand, dass er sie doch in seinem Sinne für tauglich befindet, wenn er sie für seine Kirchenkritik verwendet.

Die Tauglichkeit von Dogmen stellte ich nicht "infrage" sondern bestritt sie vehement. 

"Unvornehm" ausgedrückt (um deine Wortwahl aufzunehmen) sind sie ein obszoener Beweis amtskirchlicher Arroganz und Machtentfaltung am Beispiel des ersten Vaticanums 1870 und des seltsamen Papstes Pius IX. Bis heute unwidersprochen lehrt und verfügt die katholische Kirche die Excommunizierung fuer diejenigen, die die zahlreichen und oft auch albernen Papstdogmen nicht akzeptieren (können).

Im Gegenteil: In den 50ern des vorigen Jh. setzte sein Namensvetter der XII noch eins drauf und verkündete in einer schwuelstigen Theaterkulisse (wer will, kann das Bild rasch googlen) die "leibhaftige" Himmelfahrt Mariens. 

Zwar weiß niemand auf der Welt, wann wie und wo die "Gottesmutter" verstorben ist. Aber dass sie körperlich in den wo auch immer befindlichen Himmel aufgefahren ist, das hat dieser Papst für die ganze katholische Christenheit entschieden.

Der gleiche Papst übrigens, der auch das Petrusgrab unter dem Dom hat finden "lassen". Das zum Dogma zu erheben hat er allerdings nicht gewagt: zuviel kritische Archäologen ruempften die Nase. 


Dürfen Päpste das in Gottes Namen?

MfG
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#65
(27-10-2020, 23:08)Praytes schrieb: Weder muss ich über Belange diskutieren, die bekannt und allgemein anerkannt sind, noch "fackel ich irgendwelche Strohmänner ab".

Nur noch einmal dazu, da mir dieser Punkt hier langsam zu bloed wird. Du hast gegen eine Position Stellung bezogen, die keiner vertritt. Wenn Dein Anliegen sein sollte (ich lege das hier mal fuer einen Moment wohlwollend aus), dass sich Deine Gespraechspartner praeziser ausdruecken sollen, dann sag das. So ein passiv-aggressives Geplaenkel, ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, irgendwelche moeglichen Missverstaendnisse aufzuklaeren, ist nicht nur unangenehm sondern bringt im Normalfall fuer eine Diskussion auch nichts. Und ich sehe hier nichts, was meine Sicht des Austausches aendern wuerde.

(27-10-2020, 23:08)Praytes schrieb:
(26-10-2020, 21:56)Ulan schrieb: Johannes-Evangelium, gleich in den ersten Worten. Fuer die synoptischen Evangelien gilt Deine Aussage.
Glaubst du wirklich, ich hätte meine Aussage so formuliert, wenn schon die ersten Worte des Johannes- Evangeliums eine Verehrung von Jesus als allmächtigen Gott beschrieben?
Für einen Trinitarier ist diese Deutung der ersten Worte des Johannes-Evangeliums quasi der "letzte Strohhalm". Aber wie kommt es, dass du dieser Deutung folgst...? Mal abgesehen davon, dass die ersten Worte gar nicht von einer "Verehrung" sprechen.

Ist das wieder so eine Wortklauberei, und Du haengst Dich an "Verehrung" auf? Der erste Abschnitt des Johannes-Evangeliums behauptet, dass Jesus Gott ist, aus der Kombination, dass das Wort Gott ist und das Wort Fleisch geworden ist (in Form von Jesus). Wenn Dir dazu eine andere Interpretation einfaellt, bitte, dann nenne sie hier, anstatt wieder irgendwelche Fragen dazu zu stellen, was ich glaube was Du glaubst (wen interessiert das?). Ich bin hier nicht zum Kaffeesatzlesen in kryptischen Andeutungen der Diskussionsteilnehmer. Dass dabei in anderen Teilen des Johannes-Evangeliums ein anderer Eindruck entsteht, ist klar; das Dokument ist schliesslich nicht aus einem Guss.

(27-10-2020, 23:08)Praytes schrieb: Wovon sprichst du dann? Außerdem könnten wohl selbst die schwülstigsten Beteuerungen, dass man das Festhalten an einer strikten Wörtlichnahme eben nicht als Deutung definiert, nichts daran ändern, dass es eben doch nichts anderes ist, als eine (subjektive) Deutung.

Diesen Zusammenhang zu begreifen - naemlich, dass das woertliche Lesen von Schrift eben nicht als Interpretation angesehen wird - macht es einfacher, einen grossen Teil der Christenheit zu begreifen. Dass Deine Interpretation, dass das auch eine Deutung ist, richtig ist, aendert daran nichts. Hier ging's jetzt um Deine Frage, was ich unter "woertlich Begreifen" verstehe, nur damit das nicht wieder irgendwo anders versandet, nicht darum, ob ich Deine Ansicht zur Sache teile (tu ich in dem Fall offensichtlich).

(27-10-2020, 23:08)Praytes schrieb: Das mag in den Diskussionen durchaus zu weiteren Herausforderungen führen. In manchen Fällen hilft zumindest der Verweis auf den Kontext.

Ich denke, da hat die Tradition des Versehopsens quer durch die Bibel jegliche objektive Sichtweise verstellt. Die meisten Glaeubigen wissen wahrscheinlich gar nicht, wie sich die Christologien zwischen einzelnen Evangelien unterscheiden.

(27-10-2020, 23:08)Praytes schrieb: Dann sollte es doch nicht verwundern, dass säkularisierte Personen, je nachdem, wie weit sie schon sind, den Dogmen gar keine Bedeutung oder eben "Tauglichkeit" beimessen, wenngleich sie sie trotzdem aufgreifen, um Kirchenkritik zu üben.

Also wirklich? Wortklaubereien? Denkst du nicht, dass das Zeitverschwendung ist?
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#66
@Praytes: In den Evangelien wird Jesus nicht als Gott verehrt, schreibst Du in Deinem # 56.

Dem muss widersprochen werden. Sehr vereinfachend wurde der Vergottungsprozess Jesu theologisch  so formuliert:

Der älteste Evangelist (Markus) schildert noch einen Menschen. Die jüngeren Matthäus und Lukas an manchen Stellen einen Halbgott und Johannes (und einige apokryphe Ev auch) einen Gott, der nur noch aeusserlich als Mensch auftritt. Wie verklaert schreitet er durch diese Schrift. 

Dein Beispiel betrifft die Trinitaet. 

MfG
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#67
Zitat:Praytes schreibt:

Dann sollte es doch nicht verwundern, dass säkularisierte Personen, je nachdem wie weit sie schon sind, den Dogmen gar keine Bedeutung oder "Tauglichkeit beimessen, wenmn sie sie trotzdem aufgreifen, um Kirchenkritik zu üben.

Deine  Auszeichnungen als "säkularisierte Person" und das "Davutum"   trage ich mit Fassung. Auch wenn ich damit schon (Säkularisation 1803 n.C.)  über 200 Jahre alt sein müsste. Es gibt etliche in der von dir so vehement verteidigten Bibel, die weitaus älter waren. In Mose 1 begegnen uns im Geschlechtsregister von Adam bis Noah nur Mehrhundertjährige. Adam war mit 930 Jahren der Älteste, dann kamen Methusalem und ein Dutzend anderer, die mit Vorliebe im Alter von weit über 100 Jahren noch jede Menge Kinder zeugten.

Auch das ist die seltsame "Wunderwelt" der Bibel.

Aber hier ging es ja um die zahlreichen Papstdogmen der Geschichte. Natürlich sind diese in ihrer apodiktischen Art und Bestimmung eine Steilvorlage für jede kritische Theologie. Was der wahre Jesus nie machte, dürfen seit 1870 die Päpste ungestraft tun: Glaubensdogmen mit Androhung  des Kirchenausschlusses verkünden.  Egal wie unsinnig und wissenschaftsfremd die auch sind.

Einen Trost haben aufgeklärte, vernünftige Menschen allerdings: Das Problem wird sich nach der übernächsten Generation weitgehend erledigt haben: Bei anhaltender Erosion der Kirchenmitglieder in Deutschland wird es diese Kirche nur noch als zahlenmäßig überschaubare Sekte geben.
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#68
(24-10-2020, 17:04)Davut schrieb:
(24-10-2020, 16:31)Ulan schrieb:  Und was Jesus gesagt hat, weiss eh niemand.  

Hat es ihn (Jesus) überhaupt real gegeben?   
 
Es ist und bleibt - seine reale Existenz vorausgesetzt -  sein größtes Anliegen und gleichzeitig auch sein größter Irrtum.
 
Zitat:Praytes  (#  52 ): Es macht überhaupt keinen Sinn über Aussagen (Jesu) zu sprechen, wenn man noch nicht einmal über seine reale Existenz Gewissheit zu verschaffen imstande ist. Nicht in einem Reigionsforum, nicht in einem Geschichtsforum....... allenfalls in einem Davut-Forum.

Warum immer so angefaßt @Praytes? Die Wahrscheinlichkeit, dass Jesus gar nicht existiert hat, ist nach historischer "Aktenlage" größer als umgekehrt. Es ist doch kein Sakrileg, den Finger auch mal in diese Wunde zu legen. Niemand hat hier behauptet, es hätte Jesus definitiv nicht gegeben. Aber die folgenden unumstößlichen Fakten gilt es auch zu berücksichtigen:

Wer es von vornherein abtut und Jesu Historizität für erwiesen erklärt, ist unehrlich.Denn ein sicherer Beweis fehlt und ist auch heute im 21. Jh. unerbringlich. Treten nicht neue Beweise/Funde hinzu (wie z.B. Qumram, Nag Hammadi), wird er auch künftig nicht zu erbringen sein. Umgekehrt laßt sich auch seine Nichtexistenz nicht beweisen. Vor dieser Gemengelage stehen wir. Zu Beginn des 20. Jh. kochte der Streit darum kurzfristig auch hoch, ist aber inzwischen wieder weitgehend verstummt. Einige der Verneiner von Jesus Existenz wurden bestärkt, andere eher entkräftet.

Das ganze christliche erste Jahrhundert hat Jesus ignoriert. Er wirkte spektakuläre Wunder, aber kein Geschichtsschreiber seiner Zeit nahm von ihm Notiz. Kein Historiker in Griechenland, Rom oder Palästina. Auch der im 2. Jh. schreibende Sueton kennt Jesus nicht, genau wie sein Freund Plinius der Jüngere. Und das besonders Merkwürdige: der Jude Justus von Tiberias, der doch in seiner Nähe wohnte, in Kapernaum, da wo Jesus nach den Bibeltexten immer wieder auftrat. In seiner großen "Geschichte der jüdischen Könige" , die bis in die Zeit des JohEv reicht, erwähnt  seinen  Landsmann  Jesus, den größten aller Galiläer, nicht.

Auch Philon von Alexandria, der Gelehrte, der Jesus um knapp 20 Jahre überlebte, weiß von Jesus nichts, sehr wohl aber Einzhelheiten über die Essener und Pilatus. Noch ein Blick auf eine kurze Passage in die JÜDISCHEN ALTERTÜMER des Josephus Flavius. Man bedenke: der ungläubige Jude Josephus bezeugt nicht nur Wunder Jesu sondern auch dessene Auferstehung - für Juden eine Unmöglichkeit. Die frühen Kirchenväter aber ergreifen dieses ihnen doch hochwillkommene Zitat keineswegs. Warum: Weil es erst im 3.Jh. eingeschmuggelt wurde. Sie konnten es einfach noch nicht kennen. Es beteht kaum ein Zweifel und wird auch allgemein anerkannt: Das Testimonium ist eine christliche Fälschung.

Kirchenväter wie Justin (um 150) Tertullian (um 200) noch Cyprian (um 250) erwähnen das auch nicht. Mehr noch: Origines betont mehrfach, dass Josephus gar kein Christ war. 

Man könnte die Diskussion noch über Paulus und andere fortführen, wenn nötig. Paulus predigt den Chrstus, nicht den Jesus von Nazareth. Er ist der Erste, der den wahren, leiblichen Jesus eskamotiert. Er war gar nicht interessiert an ihm.

Und darum kennen wir heute auch kein Jesustum (wie es richtiger heißen müsste)  sondern ein Christentum. Das ist ein Unterschied. 

MfG
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#69
(28-10-2020, 00:49)Ulan schrieb: So ein passiv-aggressives Geplaenkel,... unangenehm..., Wortklauberei..., wieder irgendwelche Fragen...Kaffeesatzlesen in kryptischen Andeutungen der Diskussionsteilnehmer...Wortklaubereien...
Ja, wenn du das so siehst -

(28-10-2020, 00:49)Ulan schrieb: Also wirklich? Wortklaubereien? Denkst du nicht, dass das Zeitverschwendung ist?
Ja, unter solchen Bedingungen ist es wirklich Zeitverschwendung. Vielen Dank für deine Ehrlichkeit. Dann belasse ich es hierbei. Icon_rolleyes
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#70
Davut schrieb:Die Tauglichkeit von Dogmen stellte ich nicht "infrage" sondern bestritt sie vehement. 
So hatte ich es auch verstanden.


Davut schrieb:"Unvornehm" ausgedrückt (um deine Wortwahl aufzunehmen) sind sie ein obszoener Beweis amtskirchlicher Arroganz und Machtentfaltung am Beispiel des ersten Vaticanums 1870 und des seltsamen Papstes Pius IX. Bis heute unwidersprochen lehrt und verfügt die katholische Kirche die Excommunizierung fuer diejenigen, die die zahlreichen und oft auch albernen Papstdogmen nicht akzeptieren (können).
Im Gegenteil: In den 50ern des vorigen Jh. setzte sein Namensvetter der XII noch eins drauf und verkündete in einer schwuelstigen Theaterkulisse (wer will, kann das Bild rasch googlen) die "leibhaftige" Himmelfahrt Mariens. 

Zwar weiß niemand auf der Welt, wann wie und wo die "Gottesmutter" verstorben ist. Aber dass sie körperlich in den wo auch immer befindlichen Himmel aufgefahren ist, das hat dieser Papst für die ganze katholische Christenheit entschieden.

Der gleiche Papst übrigens, der auch das Petrusgrab unter dem Dom hat finden "lassen". Das zum Dogma zu erheben hat er allerdings nicht gewagt: zuviel kritische Archäologen ruempften die Nase. 



Dürfen Päpste das in Gottes Namen?

MfG
Meiner Meinung nach dürfen sie es nicht. Ob in Gottes Namen oder auch ohne dem. (Aber meine Meinung ist ja auch irrelevant). Jedenfalls hält sie das nicht davon zurück "den Laden" irgendwie am Laufen zu halten. Und das schon seit Jahrhunderten. Und solange sie das schaffen wird es wohl auch genügend Kirchenkritiker geben. Was machen die eigentlich alle, wenn die Kirchen überwunden sind?
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#71
(28-10-2020, 11:30)Davut schrieb: Deine  Auszeichnungen als "säkularisierte Person" und das "Davutum"  trage ich mit Fassung.
Warum denn "nur mit Fassung"? Ist es für dich so schlimm, zu den säkularisierten, d.h. von der Kirche gelösten Personen zu zählen? Die meisten fassen das gewöhnlich als Lob auf. Mit dem Begriff "Davutum" erweise ich deiner Interpretation der Kirchengeschichte und deinen Ansichten über die Bibel insofern Ehrerbietung, als dass ich sie in ihrer subjektiven Eigenständigkeit anerkenne. 

(28-10-2020, 11:30)Davut schrieb: Auch wenn ich damit schon (Säkularisation 1803 n.C.)  über 200 Jahre alt sein müsste. Es gibt etliche in der von dir so vehement verteidigten Bibel, die weitaus älter waren. In Mose 1 begegnen uns im Geschlechtsregister von Adam bis Noah nur Mehrhundertjährige. Adam war mit 930 Jahren der Älteste, dann kamen Methusalem und ein Dutzend anderer, die mit Vorliebe im Alter von weit über 100 Jahren noch jede Menge Kinder zeugten.

Auch das ist die seltsame "Wunderwelt" der Bibel.
Ich weiß jetzt nicht, warum du die ablehnende, kritische Haltung von Personen den Kirchen gegenüber, mit der Säkularisation 1803 n.C. in Verbindung bringst. Inwieweit passt das zur Diskussion?

(28-10-2020, 11:30)Davut schrieb: Aber hier ging es ja um die zahlreichen Papstdogmen der Geschichte. Natürlich sind diese in ihrer apodiktischen Art und Bestimmung eine Steilvorlage für jede kritische Theologie. Was der wahre Jesus nie machte, dürfen seit 1870 die Päpste ungestraft tun: Glaubensdogmen mit Androhung  des Kirchenausschlusses verkünden.  Egal wie unsinnig und wissenschaftsfremd die auch sind.
Tja, das mag ein Grund dafür sein, warum die Androhung der Exkommunikation gar nicht mehr so wirksam erscheint. Viele "exkommunizieren" sich doch schon selbst (gegen Gebühr) durch ihren Austritt. Und so sagst du es ja schließlich selbst:

(28-10-2020, 11:30)Davut schrieb: Einen Trost haben aufgeklärte, vernünftige Menschen allerdings: Das Problem wird sich nach der übernächsten Generation weitgehend erledigt haben: Bei anhaltender Erosion der Kirchenmitglieder in Deutschland wird es diese Kirche nur noch als zahlenmäßig überschaubare Sekte geben.
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#72
(28-10-2020, 21:02)Praytes schrieb: Ja, wenn du das so siehst -

Ja, unter solchen Bedingungen ist es wirklich Zeitverschwendung. Vielen Dank für deine Ehrlichkeit. Dann belasse ich es hierbei. Icon_rolleyes

Ich meinte offensichtlich Deine Diskussionsfuehrung. Ob das alles Zeitverschwendung ist, liegt allein in Deiner Hand. Wenn Du den Eindruck gewinnst, ich haette irgendetwas, was Du gesagt hast, missverstanden, dann sprich das doch an - aber halt auf der Sachebene, nicht in nebuloesen Andeutungen. Dann kann man weiterdiskutieren.

Ich moechte auch mal Sachaussagen von Dir. Zu dementsprechenden Fragen schweigst Du ja auch.
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#73
(28-10-2020, 16:59)Davut schrieb: Warum immer so angefaßt @Praytes?
Wie kommst du darauf, ich sei "angefaßt" (was auch immer du damit sagen willst)? 


(28-10-2020, 16:59)Davut schrieb: Die Wahrscheinlichkeit, dass Jesus gar nicht existiert hat, ist nach historischer "Aktenlage" größer als umgekehrt. Es ist doch kein Sakrileg, den Finger auch mal in diese Wunde zu legen. Niemand hat hier behauptet, es hätte Jesus definitiv nicht gegeben. Aber die folgenden unumstößlichen Fakten gilt es auch zu berücksichtigen:
Das sind Interpretationen und Deutungen nach dem üblichen Schwanzvergleichs-Prinzip: "Ich habe den längeren" - oder eben: Die Wahrscheinlichkeit für xy ist nach der historischen Faktenlage größer als "was auch immer". Sorry, aber damit halte ich mich gar nicht mehr auf. Jeder Forscher wertet die Aktenlage letztlich individuell und "verkauft" seine Ansichten entsprechend. So kommt er mit einigen Forschern zu übereinstimmenden Interpretationen, während andere Forscher widersprechen. Als Laie kann man sich dann entweder der aktuellen Mehrheitsmeinung anschließen, oder eben eine Minderheitenmeinung favorisieren. Für jeden Standpunkt gibt es mehrere Prof. Dr. Dr., die die Aktenlage höchst historisch genau und faktenbasiert untersucht haben... Jaja... Icon_rolleyes Das ist die eigentliche Wunde, in der aber schon viel zu viele Finger rumrühren.



(28-10-2020, 16:59)Davut schrieb: Wer es von vornherein abtut und Jesu Historizität für erwiesen erklärt, ist unehrlich.Denn ein sicherer Beweis fehlt und ist auch heute im 21. Jh. unerbringlich. Treten nicht neue Beweise/Funde hinzu (wie z.B. Qumram, Nag Hammadi), wird er auch künftig nicht zu erbringen sein. Umgekehrt laßt sich auch seine Nichtexistenz nicht beweisen.
Dann ist der Beweis also doch vielleicht nicht "unerbringlich"? hast du Angst, dass ein solcher Beweis doch noch erbracht wird? Können wir uns zumindest darauf einigen, dass Jesus nicht gleichzeitig existiert und nicht existiert haben kann? Das wäre schon mal ein Anfang.


(28-10-2020, 16:59)Davut schrieb: Vor dieser Gemengelage stehen wir. Zu Beginn des 20. Jh. kochte der Streit darum kurzfristig auch hoch, ist aber inzwischen wieder weitgehend verstummt. Einige der Verneiner von Jesus Existenz wurden bestärkt, andere eher entkräftet.
Und so geht es grundsätzlich schon seit Jahrzehnten. In Deutschland wurde darüber schon vor dem zweiten Weltkrieg diskutiert. Und es wird auch noch lange so weitergehen. Sonst gäbe es ja nichts mehr zu diskutieren, nicht wahr? Somit stehen wir eher vor der Gemengelage, dass sowohl "Verneiner" als auch "Bejaher" der Existenz Jesu um dieses Konfliktes willen aufeinander treffen.

Zitat:Auch der im 2. Jh. schreibende Sueton kennt Jesus nicht,
Na, den "Christus" kennt er schon:

Sueton schrieb:Die Juden, welche, aufgehetzt von Chrestus, fortwährend Unruhen erregten, vertrieb er [Claudius] aus Rom“ (2. Band, Tiberius Claudius Drusus Caesar, 25).
Egal, Davut. Ist bestimmt ein anderer Christus gemeint. Und nötigenfalls ist das eben auch eine Fälschung... alles kein Problem...

(28-10-2020, 16:59)Davut schrieb: Man könnte die Diskussion noch über Paulus und andere fortführen, wenn nötig. Paulus predigt den Chrstus, nicht den Jesus von Nazareth. Er ist der Erste, der den wahren, leiblichen Jesus eskamotiert. Er war gar nicht interessiert an ihm.
Hältst du es denn für nötig? Also für dich selbst? Deine Meinung zu Paulus hast du ja schon in vielen Threads hier formuliert.


(28-10-2020, 16:59)Davut schrieb: Und darum kennen wir heute auch kein Jesustum (wie es richtiger heißen müsste)  sondern ein Christentum. Das ist ein Unterschied. 
In der Tat. Wenn man diesen Unterschied für notwendig hält, kann man sich in seiner Interpretation die Bedingungen dafür ganz kreativ und individuell zurechtlegen.
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#74
@Praytes: Ohne das Hühnchen, das an anderer Stelle gerupft wird, berühren zu wollen: Mit der Säkularisation hatte ich im Sprachgebrauch nur die von 1803 und nicht die Trennung  von Personen gedacht. Das habe ich erst nach Deinem Beitrag nachgelesen, ziehe also den Methusalem-Vergleich zurück.

Aber danke für die Rückkehr zum  flachen Diskussionston.

Mein Unmut gegen u.a. die Dogmen gründet sich besonders auf den ausdrücklichen Gottesbezug im Text. Lies ihn mal in Kathpedia  unter Mariendogma nach. Dann fällt dir nichts mehr ein, nur noch meine Frage: Dürfen Päpste so etwas ungestraft tun. "Mein" Gott duldet das jedenfalls nicht!

MfG
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#75
(28-10-2020, 21:38)Ulan schrieb: Ich meinte offensichtlich Deine Diskussionsfuehrung. Ob das alles Zeitverschwendung ist, liegt allein in Deiner Hand.
Ich respektiere deine Meinung in Bezug auf meine Diskussionsführung. Es liegt nämlich allein in deiner Hand, meine Sachaussagen als "nebulöse Andeutungen" zu deuten. Und dann kann man eben nicht weiterdiskutieren. Für mich ist das keineswegs ein Problem. Ich muss nicht mit jedem Diskussionspartner um jeden Preis diskutieren.

Und vielleicht funktioniert es in einem anderen thematischen Zusammenhang besser.
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